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Pressemitteilung

Herausgeber: Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

Atomkraftwerke: Seit Fukushima wurden in Europa bereits 37 Kernkraftwerke endgültig stillgelegt

Seit Fukushima wurden in Europa bereits 37 Kernkraftwerke endgültig stillgelegt<br />
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Seit Fukushima wurden in Europa bereits 37 Kernkraftwerke endgültig stillgelegt
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Münster (iwr-pressedienst) - Seit dem Atomunfall im japanischen Fukushima im Jahr 2011 sind in Europa bis Ende 2024 insgesamt 37 Atomkraftwerke (AKW) dauerhaft vom Netz genommen worden. Dieser Trend der Stilllegungen von Kernkraftwerken setzt sich bis 2030 weiter fort und wird durch Neubauten nicht einmal annähernd ausgeglichen.

Das geht aus einer Analyse von Daten der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) und den aktuellen Stilllegungsplänen der betroffenen Länder durch das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster hervor.

Nach Auswertung der Daten wird sich die Zahl der stillgelegten Atomkraftwerke in der Europäischen Union, Großbritannien und der Schweiz bis Ende 2030 auf insgesamt 52 Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 43.000 MW erhöhen. Im gleichen Zeitraum steigt die Zahl der Neubauten von aktuell drei AKW (Ende 2024) auf lediglich maximal sechs neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 7.300 MW. Dies bedeutet, dass Europa bis Ende 2030 netto insgesamt 46 Atomkraftwerke mit einer Leistung von etwa 35.700 MW weniger zur Stromproduktion zur Verfügung haben wird als im Jahr 2011, dem Jahr der Fukushima-Atomkatastrophe.

Das Länder-Ranking der AKW-Stilllegungen zwischen 2011 und Ende 2030 zeigt, dass Großbritannien mit 18 stillgelegten AKW an der Spitze steht, gefolgt von Deutschland (17), Spanien (5), Belgien (5), Schweden (4), Frankreich (2) und Schweiz (1).

„Die Vorstellung einer raschen Renaissance der Atomenergie in Europa ist unrealistisch. Stattdessen wird der Rückgang der Atomkraftleistung in Europa in Zukunft zunehmend spürbar. Ohne einen weiteren schnellen und massiven Ausbau erneuerbarer Energien kann die stetig wachsende Atomlücke in Europa zeitnah nicht geschlossen werden“, so IWR-Chef Dr. Norbert Allnoch.

Hauptursache für den Rückgang der Atomkraftwerksleistung ist die starke Überalterung der aktuellen Atomkraftwerksflotte und der schleppende Neubau von Kernkraftwerken. So sind Ende 2024 insgesamt 59 der 114 Atomkraftwerke in Europa mit einer Leistung von 50.000 MW bereits 40 Jahre und älter und damit weit über ihrer ursprünglich geplanten Betriebsdauer von 30 Jahren.

Auch nach dem Jahr 2030 wird aufgrund des zunehmenden Alters der Atomkraftwerke mit weiteren Stilllegungen zu rechnen sein, während geplante Neubauten wegen der sehr hohen Bau- und Finanzierungsrisiken auf Staatshilfen angewiesen sein werden und weiterhin nur schleppend vorankommen. Selbst im aktuell unwahrscheinlichen Fall eines schnellen Baustarts neuer Atomkraftwerke ist aufgrund der langen Bauzeiten von 10 bis 15 Jahren je Kernkraftwerk nicht zu erwarten, dass diese vor 2040 in Betrieb gehen und für die Stromversorgung zur Verfügung stehen können.


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Münster, den 21. Februar 2025


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Fax: 0251 / 23 946 - 10
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