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Pressemitteilung

Herausgeber: EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH

Wasserstoff: wirtschaftliches Standbein für die Windkraft

Kreis Nordfriesland und Netzwerkagentur EE.SH stellen Studie zur Wasserstoffwirtschaft vor

© EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein
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Husum (iwr-pressedienst) - Seinen Strombedarf deckt Schleswig-Holstein rechnerisch bereits zu 156 % aus erneuerbaren Energien, im Wärmesektor werden jedoch nur 14 und im Mobilitäts-Sektor 5 % des Energiebedarfs mit Bioenergie oder grünem Strom gedeckt. Strom aus erneuerbaren Energieträgern zur Herstellung von Wasserstoff zu nutzen, bietet die Chance, eine klimafreundliche Wärme- und Treibstoffversorgung sicherzustellen. Besonders für Windkraftanlagenbetreiber an der Westküste Schleswig-Holsteins mit ihrem Überangebot an Grünstrom bietet die Wasserstoffproduktion wirtschaftliche Potenziale. Das ergab eine Studie der Firma IPP ESN Power Engineering aus Kiel, die der Kreistag Nordfriesland zusammen mit der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH) in Auftrag gegeben hatte.

„Die Herstellung von Wasserstoff per Elektrolyse mit Hilfe von Windstrom kann sich zu einem neuen Geschäftsmodell für Windparkbetreiber entwickeln“, erklärt EE.SH-Projektmanagerin Sina Clorius. Sie verweist auf Änderungen im Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG), das jetzt keine feste Förderung für den eingespeisten Windstrom mehr vorsieht. Jürgen Meereis, Physiker bei IPP ESN und Projektleiter der Studie, nennt ein Beispiel: „Alle Abfallsammelfahrzeuge in Schleswig-Holstein könnten mit Elektrolyse-Wasserstoff aus dem Strom von etwa einem Drittel der Windenergieanlagen betrieben werden, die im Jahr 2020 aus der EEG-Förderung fallen.“ Nordfrieslands Landrat Dieter Harrsen appelliert an die Politik: „So lange man keinen Preis für die Klimaschäden bei der Verwendung fossiler Rohstoffe bezahlt, ist grüner Wasserstoff jedoch nicht wettbewerbsfähig.“ Laut Studie steht der CO2-Emission von 16 Kilogramm auf 100 Kilometer bei einem Benzin-PKW 1 Kilogramm pro 100 Kilometer bei Wasserstoff aus Grünstrom gegenüber. Wo keine chemische Industrie den Wasserstoff als Grundstoff für ihre Produkte verbrauchen kann, bietet sich deshalb an, das Gas als Treibstoff für Pkw, Lkw, Busse, Triebwagen der Bahn, Fähren oder Abfallsammelfahrzeuge zu verwenden.

Die Studie errechnet unter anderem den aktuellen und perspektivischen Förderbedarf für wasserstoffgestützte Mobilität, unter der Annahme, dass sich fossile Brennstoffe verteuern und alternative Technologien wegen höherer Stückzahlen günstiger werden. Triebwagen fahren dann bereits ab einem Wasserstoff-Herstellungspreis von 5,4 Euro pro Kilogramm – derzeit liegt er, je nach Voraussetzungen, zwischen 6 und 9 Euro pro Kilogramm – wirtschaftlich. Brennstoffzellen-Busse sind zurzeit noch dreimal so teuer wie Diesel-Busse. Günstiger wären Busse mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor, von denen erste Prototypen 2020 vorgestellt werden sollen. Die Studie errechnet - ohne adäquate CO2-Bepreisung - auch in einigen Jahren weiterhin einen Förderbedarf für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, gibt jedoch zu bedenken, dass eine EU-Richtlinie ab 2025 verbindliche Anteile für Fahrzeuge mit klimaneutralen Antrieben in den Fuhrparks der öffentlichen Hand und öffentlicher Unternehmen vorschreibt.

Die Wasserstoff-Potenzialstudie steht unter www.ee-sh.de zum Download zur Verfügung.


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Husum, den 04. Oktober 2019


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH wird freundlichst erbeten.


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EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein
Dr. Matthias Hüppauff
Mail: info@ee-sh.de


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Projektträger:
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Schloßstraße 7
25813 Husum
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