Pressemitteilung
Herausgeber: EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH
Ausbauziel mit Innovationen und Akzeptanz erreichen
Windenergie-Konferenz windWERT informiert über neue Technologien und politische Ziele
© EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-HolsteinHusum (iwr-pressedienst) - Die Landesregierung hält an ihrem 10-Gigawatt-Ausbauziel für Windenergie an Land fest. Doch ist dieses Ziel noch zu erreichen, wenn bis Ende 2020 – dann sollen die neuen Windenergie-Regionalpläne fertig sein - nur in Ausnahmefällen neue Windkraftanlagen genehmigt werden? Die 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz windWERT in Kiel zeigten sich überzeugt von der positiven Zukunft ihrer Branche. Mit der Präsentation eines neuen „Leitfaden Bürgerwindpark“ und des Siegels „faire Windparkplaner“ lag der Schwerpunkt der jährlichen Konferenz auf Bürgerenergie-Projekten. windWERT wird von der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH) mit Sitz in Husum organisiert.
„Wir legen seit neun Jahren den Schwerpunkt auf Wertschöpfung für die Region“, erklärt EE.SH-Projektmanager Holger Arntzen. „Die Nutzung von Windenergie bietet neben Arbeitsplätzen auch den Bürgern und Kommunen die Möglichkeit, durch Gewinnbeteiligung, Pachten und Gewerbesteuern Geld zu verdienen, das in andere Projekte in der Gemeinde investiert werden kann.“
Als Beispiel nannte Hans-Detlef Feddersen von ee-Nord bei der Präsentation des „Leitfadens Bürgerwindpark“ die Gründung der Breitbandnetz GmbH & Co. KG, die im nördlichen Nordfriesland für schnelles Internet in allen Haushalten und Windparks sorgt. Den „Leitfaden Bürgerwindpark“ mit einer Übersicht aller Planungsschritte und einer beispielhaften Wirtschaftlichkeitsberechnung hatte Holger Arntzen zusammen mit den Planungs- und Ingenieurbüros Henning Holst, ee-Nord und WEB Andresen sowie dem Energieunternehmen Arge Netz neu überarbeitet.
Als neue Entwicklung im Bereich der Service-Technik wurde unter anderem die Untersuchung von Rotorblättern mit Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, vorgestellt, außerdem eine laser- und KI-gestützte Messtechnik, die den Wind vor der Anlage ins Visier nimmt und daraus den idealen Blattwinkel errechnet.
Weitere Vorträge befassten sich mit der Finanzierung und Vertragsgestaltung von Repowering, Qualitätssicherung, Modernisierungen an Bestandsanlagen, bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung und elektronische Schließsysteme für den Zugang zum Anlagenturm.
Die aktuellen Zahlen des Windenergieausbaus sind allerdings ernüchternd: In den Jahren 2017 bis 2018 wurden 80 % weniger Anlagen genehmigt als in den Vorjahren. Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht, der die Konferenz für einen kurzen Vortrag und eine Diskussion besuchte, betonte, dass die Landesregierung daran arbeite, die Windenergie-Regionalpläne „zügig und rechtssicher“ hinzubekommen. Schleswig-Holstein sei noch immer das Vorzeigeland der Energiewende mit der höchsten Anlagenzahl gemessen an der Fläche. „Das kann jedoch nicht zufriedenstellen, wenn man weiß, dass viel von dem hier erzeugten Strom nicht verbraucht werden kann“, gab er zu, betonte aber: „Es gibt bereits tolle Beispiele für Netzmanagement und Stromnutzung hier im Land. Für mich ist der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur eine Frage der Akzeptanz, sondern auch der Begeisterung: dafür, wie viel heute möglich ist, was vor 20 Jahren nicht möglich schien.“
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Husum, den 30. August 2019
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