Neue Flügelproduktion von Nordex startklar

Neue Flügelproduktion von Nordex startklar

- Investitionsvolumen 15 Mio. Euro / Riesenflügel in der Entwicklung -

Rostock (iwr-pressedienst) - Nach nur sechs Monaten Bauzeit hat die
Nordex AG, einer der weltweit führenden Hersteller von Windkraftanlagen,
ihre neue Rotorblattproduktion in Betrieb genommen. Für insgesamt rund 15
Mio. Euro entstand im Güterverkehrszentrum Rostock eine 12.000
Quadratmeter große moderne Fertigungshalle. Schon im nächsten Jahr sollen
hier 140 Nordex-Mitarbeiter eine Jahresmenge von 300 Rotorblättern
produzieren.

Die Halle ist mit leistungsstarken Kranbahnen, Schleif- und
Spritzkabinen ausgestattet. In zunächst vier Formen produziert Nordex
Rotorblätter mit Längen zwischen 30 und 40 Meter für Anlagen der
Megawattklasse. Im Jahr 2002 soll das Programm um einen 45 Meter-Flügel
ergänzt werden. Gefertigt wird ausschließlich für den eigenen Bedarf.
"Durch die interne Kompetenz bei der Entwicklung und der Produktion von
Flügeln können wir unseren technologischen Vorsprung bei Großanlagen
weiter ausbauen", erklärt Dietmar Kestner, Vorstandsvorsitzender der
Nordex AG.

Seit zwei Jahren entwickelt Nordex eigene Rotorblätter. Im Jahr 2000
startete das Unternehmen die Produktion von 31 und 40 Meter langen
Flügeln, die sich in der Praxis bewährt haben. Kestner: "Aufgrund der
bislang geringen Stückzahlen konnten wir keine optimalen Kostenstrukturen
erreichen. Das wird sich jetzt ändern." Skaleneffekte und ein
ausgeklügeltes logistisches Konzept sollen die Wettbewerbsfähigkeit auch
auf der Kostenseite sicherstellen.

Bei der Produktion setzt Nordex vor allem auf das so genannte
Prepreg-Verfahren. Dabei werden mit Epoxidharz vorimpregnierte "Gelege"
aus Glasfaserkunststoff (GFK) verwendet. Vorteil dieser Lösung: Die
industriell hergestellten Gelege garantieren eine gleichbleibende und
ideale Harz-GFK-Mischung, die für die Stabilität des Flügels extrem
wichtig ist. Aus diesem Grund verwendet auch der Flugzeugbau das
Prepreg-Verfahren bei dynamisch hochbelasteten Teilen.

"Um unseren Weltmarktanteil von derzeit 8,3 Prozent konsequent weiter
auszubauen, haben wir mit der Entwicklung neuer Megawatt-Anlagen begonnen.
Auch bei den Flügeln rücken wir damit in neue Dimensionen vor. Unserer
Rotorblattproduktion wird hierbei eine wichtige Rolle zukommen," sagt der
Nordex-Chef. So arbeitet das Unternehmen an einer Binnenland-Version der
N-80, der größten Serien-Windkraftanlage der Welt. Durch die Ausstattung
mit einem Rotor von 90 Meter Durchmesser, soll die Maschine an schwächere
Windstandorte optimal angepasst werden.

Außerdem will Nordex für etwa 15 Mio. Euro eine 5-Megawatt Anlage
entwickeln, die in erster Linie für den Offshoremarkt konzipiert ist. Ab
2003 soll der erste Prototyp in Betrieb gehen. Die Rotorblätter für diese
Anlage werden etwa 55 Meter lang sein. Kestner: "Die unmittelbare
Nachbarschaft zum Seehafen Rostock ist für zukünftige Offshore-Projekte
von entscheidender Bedeutung."

Erst im September hat Nordex einen Rahmenvertrag für die Lieferung von
70 Turbinen der 5-Megawatt Klasse für den Offshore Windpark "Nördliche
Pommersche Bucht" unterschrieben. Außerdem ist das Unternehmen an einem
Konsortium beteiligt, das einen 40-Megawatt Offshore Park vor der
Halbinsel Darß errichten soll. Zum Teil ist der Park mit der bereits
entwickelten N-80 Offshore geplant.


Hamburg, den 29. November 2001


Veröffentlichung honorarfrei; ein Belegexemplar an die Nordex AG wird
freundlichst erbeten.


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