IWR-Pressedienst.de

Pressemitteilungen der Energiewirtschaft seit 1999

fotolia 73444491 1280 256

Pressemitteilung

Herausgeber: EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH

Wenn plötzlich ein anderer die Anlage steuert - Thema IT-Sicherheit in der Energieerzeugung während der Messe New Energy

Husum (iwr-pressedienst) - „Ich zeige Ihnen jetzt nicht, wie wir in die Firma eindringen, aber die Türen haben wir schon gefunden.“ Die Live-Vorführung von Markus Manzke von der Firma zer0bs.de aus Kiel war eine friedliche Demonstration der Möglichkeiten, die auch kriminelle Hacker beherrschen. Den Workshop über IT-Sicherheit während der Messe New Energy Husum hatten das Clustermanagement Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH), die Netzwerkagentur Erneuerbare Energien (EE.SH) und der Branchenverband watt_2.0 e. V. organisiert.

Vor den Augen der Zuschauer, die sich um die Betriebssicherheit ihrer Windparks, Biogas- und Solar-Anlagen Sorgen machen, fand Markus Manzke unter anderem bei Fluggesellschaften Hintertüren, die offensichtlich seit Jahren nicht mehr gepflegt wurden. Er erinnerte daran, dass schon Hochöfen im laufenden Betrieb gekapert wurden – „Alles, was Sie bislang gesteuert haben, steuert dann jemand anderes.“ Bis ins Darknet, jenen Bereich des Internets, in dem jeder unerkannt surfen kann, führte der Referent die Gäste. Ihm ging es darum, die Werkzeuge vorzuführen, derer sich Verbrecher bedienen. Wer sie kontrolliert auf seinen eigenen Seiten anwende, könne damit durchaus Schwachstellen bei sich selbst entdecken – und sie schließen.

Funktionalität vor Sicherheit zu stellen sei gefährlich, bestätigte Thomas Holst von der Husumer Firma bt Nord. Er riet dringend dazu, das eigene System gründlich zu analysieren und einen Maßnahmenplan zu entwickeln. Vor allem gehe es darum, alle Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren. Immerhin seien laut einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom bereits 69 Prozent aller befragten Firmen Opfer von Daten-Diebstahl, Spionage oder gar Sabotage geworden. Bundesweit sei von einem jährlichen Schaden in Höhe von 22 Milliarden Euro auszugehen. Thomas Holst und weitere der Experten empfahlen daher, ein nach internationalen Normen aufgebautes Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) aufzubauen.

Dr. André Hojka, Fachgruppenleiter IT-Security bei DiWiSH, riet dazu, Sicherheitsfragen nicht auch noch dem IT-Chef zuzuordnen, sondern einen eigenen Manager für IT-Sicherheit zu beschäftigen. Er warnte vor dem Imageschaden, wenn der Staatsanwalt schon vor der Tür stehe und Kunden abspringen würden. Dem schloss sich Dr. Bastian Völker, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht und Mitglied im Branchenverband watt_2.0, an. Er unterstrich, dass Versicherungen nicht zahlten, wenn Mindestanforderungen nicht erfüllt seien. Gerade im IT-Bereich komme es oft zu lang anhaltenden Streitereien von Sachverständigen, weil Gerichte besonders in diesen Fragen auf Unterstützung angewiesen seien. Gesellschafter suchten dann schnell bei den Geschäftsführern nach Schuldigen.

„Mit diesem Workshop zur IT-Sicherheit sind wir auf Nachfragen aus der Erneuerbare-Energie-Branche in Schleswig-Holstein eingegangen“, berichtete EE.SH-Projektmanager Axel Wiese, der die Veranstaltung moderierte. „Heute konnten wir nur einen ersten Überblick geben. Als nächstes planen wir ein vertiefendes Seminar, das noch spezieller auf die Anforderungen an die Datensicherheit im Bereich der Energieerzeugung eingeht.“

Weitere Informationen: http://www.ee-sh.de


Husum, den 20. März 2017


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH wird freundlichst erbeten.



Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen gerne zur Verfügung

Pressekontakt:
Dr. Matthias Hüppauff
Mail: info@ee-sh.de


EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein
Projektträger:
Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH
Schloßstraße 7
25813 Husum

Internet: http://www.ee-sh.de



Online-Pressemappe - alle Pressemitteilungen der EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH | RSS-Feed abonnieren


Pressebilder nur für die redaktionelle Verwendung
Hinweis: Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Emittent / Herausgeber der Meldung »DE214882005« verantwortlich.
Daten werden geladen...
Daten werden geladen...

Über EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH

Die Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH) unterstützt die Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche, die im nördlichsten Bundesland tätig sind oder sich hier ansiedeln wollen. EE.SH vernetzt die Unternehmen auf Messen und Veranstaltungen, informiert über neue politische Rahmenbedingungen, Förderprogramme oder technische Innovationen und stellt zur Exportförderung Kontakte ins Ausland und in andere Bundesländer her.

Projektträger der Netzwerkagentur EE.SH ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland. EE.SH wird vom Land, der EU und acht Kooperationspartnern finanziert und arbeitet eng mit den Hochschulen des Landes zusammen. Ziel ist, Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Schleswig-Holstein zu halten und zu vermehren und eine Vollversorgung der Region beziehungsweise einzelner Gewerbegebiete und Unternehmen mit Energie aus erneuerbaren Quellen zu erreichen. Dafür unterstützt EE.SH Projekte im Bereich Sektorenkopplung, Netzintegration, Vermarktung und Speicherung von Energie sowie die IT-gestützte Kombination und Steuerung verschiedener Energiequellen und Verbraucher.

windcomm schleswig-holstein e. V. ist ein Verbund aus über 100 Unternehmen der Windenergie-Branche in Schleswig-Holstein und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Planung, Finanzierung, Rechtsberatung und Ingenieursdienstleistungen über Montage, Transport und Logistik bis hin zu Aus- und Weiterbildung ab. windcomm entstand als Förderverein der gleichnamigen, vom Land Schleswig-Holstein finanzierten Netzwerkagentur windcomm, die inzwischen im Projekt EE.SH aufgegangen ist und ihr Themenspektrum auf alle erneuerbaren Energien sowie deren Speicherung und Vermarktung erweitert hat. windcomm ist als von Mitgliedsbeiträgen finanzierter Verein politisch unabhängig und ist eine starke Cluster-Organisation für die Windkraft in Schleswig-Holstein. Bei exklusiven Veranstaltungen können windcomm-e. V.-Mitglieder mit Landes- und Bundespolitikern diskutieren und aktuelle Entwicklungen der Energiepolitik verfolgen. windcomm e. V. bietet seinen Mitgliedern Vertriebsunterstützung und erleichtert den Kontakt zu internationalen Geschäftspartnern, zum Beispiel durch gemeinsame Messeauftritte.

Weitere Informationen zu EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH