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Pressemitteilung

Herausgeber: Rödl & Partner GmbH

Erfolgreicher Start für Heizung aus Geothermie

- In Unterhaching läuft Deutschlands größtes Geothermiekraftwerk erfolgreich an
- Wirtschaftlichkeit entscheidend für den Erfolg der Erneuerbaren Energien
- Unterhaching ist Pilotprojekt für Geothermieboom in Deutschland

Unterhaching (iwr-pressedienst) - In Unterhaching bei München ist der erfolgreiche Startschuss für die Inbetriebnahme des größten deutschen Geothermieprojektes erfolgt. Seit dem 4.10.2007 wird geothermische Energie in das Fernwärmenetz der Gemeinde Unterhaching bei München abgegeben. Die Fernwärmeversorgung wird in Zukunft aus Thermalwasser gespeist, welches aus 3.350 Metern Tiefe an die Oberfläche gefördert wird.

„Wir haben Wort gehalten. Unterhaching hat seit heute eines der umweltfreundlichsten und innovativsten Wärmeversorgungssysteme in Deutschland“, erklärt Dr. Erwin Knapek, Bürgermeister der Gemeinde Unterhaching. „Wir setzen damit ein Zeichen, dass selbst eine kleine Gemeinde wie Unterhaching in der Lage ist, einen aktiven Beitrag zum weltweiten Klimaschutz zu leisten. Dies hat viel Mut und Durchhaltevermögen erfordert.“

„Auf diesen Moment haben die Kommunen in Südbayern gewartet: Dank eines straffen Projektmanagements und der konsequenten Ausrichtung auf die Wirtschaftlichkeit ist es uns gelungen, Geothermie in Deutschland als regenerative Energie nutzbar zu machen“, erklärt Christian Schönwiesner-Bozkurt von Rödl & Partner, Leiter des Geothermieprojektes. „Unterhaching ist ein Pilotprojekt mit enormer Ausstrahlungskraft. Wir rechnen alleine in Bayern mit einem Investitionsvolumen für tiefengeothermische Energieerzeugung von 3-4 Milliarden Euro“, so Schönwiesner-Bozkurt.

„In den letzten drei Monaten wurden fast 140 Kundenanlagen installiert und bis dato rund 90 Wärmeübergabestationen an das Fernwärmenetz angeschlossen“, berichtet Gerlinde Kittl, die Geschäftsführerin der Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG von den umfangreichen Arbeiten in Unterhaching. „Ich danke unseren Kunden und der Bevölkerung, welche die aufwändigen Baumaßnahmen, insbesondere im Straßenbereich, tapfer ertragen haben.“ Der gesamte erste Bauabschnitt wird damit pünktlich zum Beginn der Heizperiode von der Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG versorgt.

Für das Fernwärmenetz wurden allein im ersten Bauabschnitt 30.336 m und im zweiten Bauabschnitt bislang weitere 11890 m Fernwärmeleitungen verlegt. Das bedeutet eine Netzlänge von 15.168 + 5.920 m = rund 21 Kilometer. „Die unter Vertrag genommene Anschlussleistung beträgt aktuell rund 27 Megawatt“, erklärt Christian Schönwiesner-Bozkurt vom Projektsteuerer Rödl & Partner. Ursprünglich waren für den ersten Bauabschnitt deutlich weniger Anschlussleistung vorgesehen. „Wir haben unsere ursprünglichen Zielvorgaben weit übertroffen. Dies ist ein großer Erfolg für die Geothermie“, betont Schönwiesner-Bozkurt. Mit dem 2. und 3. Bauabschnitt wurde bereits begonnen. „Mittelfristig sind 70 Megawatt Anschlussleistung in Unterhaching geplant. Die CO2-Ersparnis des Projektes wird bei über 30.000 t pro Jahr liegen, das ist mehr als die Hälfte des CO2-Gesamtausstosses der Gemeinde Unterhaching“, so Schönwiesner-Bozkurt.

Das Unterhachinger Thermalwasser legt auf seinem Weg aus dem Untergrund eine Stecke von über 10 km zurück. Es wird aktuell aus der ersten Bohrung gefördert und gibt direkt im Gebäude am Grünwalder Weg 48 die Wärme an das Fernwärmenetz ab, bevor es über die Thermalwassertrasse in die zweite Bohrung am Ziegelweg geleitet wird.

Das nächste Ziel ist die Inbetriebnahme der Stromerzeugungsanlage. Zwischenzeitlich gab es einige Missverständnisse in Bezug auf die Thermalwasser-Pumpe. „Auch mit der jetzigen Pumpe kann die Stromerzeugungsanlage in Betrieb gehen“, stellt Geschäftsführerin Kittl klar. Über den Winter wird allerdings die niedrigere Thermalwassermenge zu Einbußen bei den Stromeinnahmen führen.

„Oberste Priorität hat die Fernwärme“ verdeutlicht Christian Schönwiesner-Bozkurt von Rödl & Partner. Die Kunden werden aktuell mit dreifacher Sicherheit versorgt: Neben dem Thermalwasser stehen im Heizwerk an der Biberger Straße zwei große 23,5-MW Kessel zur Verfügung. „Die Versorgungssicherheit ist durch die doppelte Redundanz sogar noch höher als bei konventionellen Wärmeversorgungsprojekten“, stellt Herr Galbas, technischer Betriebsleiter der Geothermie Unterhaching GmbH & Co KG, dar.

Das Geothermieprojekt in Unterhaching ist eines der wichtigsten Pilotprojekte zur Nutzung von Geothermie als alternative Energiequelle in Europa. Die Energie- und Wärmegewinnung aus Geothermie könnte zu einem Exportschlager für Technik und Know-how aus Deutschland werden. Das Geothermieprojekt in Unterhaching, derzeit das größte Projekt zur Nutzung geothermischer Energie in Deutschland, entwickelt sich dabei zum Musterbeispiel für die wirtschaftliche Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland.

„Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten stellt sich die Frage nach einer sicheren Alternative zu fossilen Brennstoffen. Energie aus Geothermie ist günstig, krisensicher und erhöht die Unabhängigkeit vom Weltmarkt“, erklärt Schönwiesner-Bozkurt. Für das Geothermieprojekt in Unterhaching wurde von Rödl & Partner ein eigenes Fernwärmepreissystem entwickelt, das künftig deutlich günstigere Wärmepreise ermöglicht, als nach der bisherigen Preisbindung an fossile Brennstoffe. „Die Wettbewerbsbedingungen für die Geothermie verbessern sich kontinuierlich. Die Kostenentwicklung fossiler Energieträger kennt aktuell nur die Richtung nach oben. Hier setzen wir mit einer moderaten Preisentwicklung bei der Geothermie einen deutlichen Kontrapunkt“, so Schönwiesner-Bozkurt.

Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Rödl & Partner hat die Projektleitung für das gesamte Geothermieprojekt in Unterhaching inne. „Nach unseren Informationen gibt es derzeit deutschlandweit ein Investitionsvolumen für tiefengeothermische Energieerzeugung von ca. 5,5 - 6,5 Milliarden Euro“, so Schönwiesner-Bozkurt. Alleine in Bayern könnten zukünftig 8-10 Prozent des bisherigen Fernwärmebedarfs durch tiefengeothermische Energie gedeckt werden.

Weitere Informationen, Fotos und Schaubilder unter http://www.geothermieprojekte.de.



Ihre Ansprechpartner:

Dipl.-BW. (FH) Christian Schönwiesner-Bozkurt
Gesamtprojektleiter Geothermie Unterhaching
E-Mail: christian.schoenwiesner-bozkurt@roedl.de, Tel.: +49 (9 11) 91 93-36 11

Dipl.-Kfm. Martin Wambach, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
Geschäftsführender Partner von Rödl & Partner
E-Mail: martin.wambach@roedl.com, Tel.: +49 (2 21) 94 99 09-100

Dr. Erwin Knapek
Bürgermeister der Gemeinde Unterhaching
E-Mail: rathaus@unterhaching.de, Tel.: +49 (89) 6 65 51-0

Rödl & Partner ist eine der führenden international tätigen Prüfungs- und Beratungsgesellschaften. Weltweit beraten über 2.550 Mitarbeiter vorwiegend deutsche Unternehmen in mehr als 70 eigenen Niederlassungen weltweit. Schwerpunkt der Beratung bilden die Bereiche Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Rechtsberatung.

Der Geschäftsbereich Public Management Consulting berät seit 15 Jahren Städte, Gemeinden und Kommunen sowie Unternehmen der öffentlichen Hand. Im Mittelpunkt der Tätigkeit steht die wirtschaftliche Gestaltung und Umsetzung städtischer und kommunaler Aufgaben für die Bürger. Über 100 Mitarbeiter, insbesondere Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte, aber auch Ingenieure und Management-Berater, sind von Nürnberg, München und Köln aus in ganz Deutschland tätig.

Fotos der Ansprechpartner können Sie sich kostenlos im Rödl & Partner Presse-Center im Internet unter http://www.roedl.de/pressecenter herunterladen.

Mehr Informationen über Rödl & Partner finden Sie im Internet unter http://www.roedl.de


Unterhaching, den 11. Oktober 2007


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an Rödl &
Partner wird freundlichst erbeten.



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