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Pressemitteilung

Herausgeber: Landesinitiative Zukunftsenergien NRW

8. Journalistenreise der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW - Umweltminister Uhlenberg: NRW ist Vorreiter bei energetischer Biomassenutzung

Düsseldorf (iwr-pressedienst) - Im energetischen Bereich hat die Nutzung der Biomasse ein besonders hohes Potenzial. Nach aktuellen Schätzungen sind bisher knapp 2.700 Anlagen in Deutschland in Betrieb, die aus Pflanzen, Lebensmittelabfällen oder Biomüll Biogas produzieren. In NRW wurden seit 1988 mehr als 640 Projekte auf der Basis Deponie-, Bio- und Klärgas mit rund 57 Mio. Euro gefördert.

"Wegen der besonderen Bedeutung der Biomasse werden wir in Kürze eine Biomasse-strategie NRW verabschieden, mit der wir den Einsatz der Biomasse in allen Bereichen weiter voran bringen wollen. Wir wollen damit Maßnahmen unterstützen, die dazu beitragen, die Energieversorgung im ländlichen Raum neu zu gestalten und weiter zu entwickeln. Dabei steht die Entwicklung einer umweltgerechten Erzeugung und Vermarktung von Energie aus Biomasse mit marktwirtschaftlichen Lösungen im Vordergrund", sagte NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg heute (19.10.) in Kerpen.

Im Rahmen der achten Journalistenreise der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW besuchten rund 20 Medienvertreterinnen und -vertreter zusammen mit dem Minister die Bio-Erdgas-Anlage der Stadtwerke Aachen (www.stawag.de) in Kerpen. Diese erste Anlage zur Biogasaufbereitung auf Erdgasqualität und anschließender Einspeisung ins Erdgasnetz in NRW wurde von Dr. Dieter Attig, Vorstandsvorsitzender der STAWAG, und von Projektleiter Leonhard Unterberg vorgestellt. Zusammen mit einer weiteren Anlage in Straelen am Niederrhein und dezentralen Blockheizkraftwerken im Raum Aachen sollen auf Basis nachwachsender Rohstoffe 38.000 Megawattstunden Strom pro Jahr produziert werden; ausreichend für mehr als 10.000 Haushalte. Der Wirkungsgrad dieser Kraft-Wärme-Kopplung beträgt rund 85 Prozent; die Kosten von rund 15 Millionen Euro trägt das Unternehmen. Insgesamt will die STAWAG in den nächsten Jahren 50 Millionen Euro in das Projekt Bio-Erdgas investieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Förderung innovativer Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien leisten. Dazu Minister Uhlenberg: "Ein vorbildliches Projekt, denn hier wird die eingesetzte Energie fast vollständig ausgenutzt."

Weitere Station der Fahrt war die Holzhackschnitzelheizung in der Benediktinerabtei Kornelimünster (www.abtei-kornelimuenster.de) bei Aachen. Die von der Firma Willecke Haustechnik (www.willecke-aachen.de) als Contractor gebaute und gewartete Anlage spart seit Dezember 2003 rund 42 Prozent Verbrauch und mehr als 50 Prozent der Kosten gegenüber herkömmlichen Energieträgern. Damit konnten ökologisch sinnvolle Technologien mit einer Kostenersparnis für den Nutzer und einer Einbindung regionaler Firmen verbunden werden. Das Land NRW hat die Anlage mit rund 35.000 Euro gefördert.


Geschäftsführer Frank Willecke: "Etwa 800 Kubikmeter Holzhackschnitzel benötigt die Abtei pro Jahr. Ein Kubikmeter Holzhackschnitzel entspricht in der Wärmeleistung etwa
118 Litern Heizöl; also einem Jahresverbrauch von 95.000 Litern. Durch die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist der jährliche Ausstoß von Kohlendioxid somit um 190 Tonnen pro Jahr beziehungsweise um 80 Prozent gesenkt worden."


Letzte Station war die Biodieselanlage der Rheinischen Bio Ester GmbH & Co. KG in Neuss (www.rbe-neuss.de). Dabei handelt es sich um eine Produktionsanlage, in der seit 2003 Biodiesel auf Pflanzenölbasis für den Europäischen Markt produziert wird. Geschäftsführer Dr. Karl Frank erläuterte, dass die Anlage eine Jahreskapazität von 150.000 Tonnen habe und im Jahr 2005 mit 30 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro erzielte. Zur Zeit werde vor allem Rapsöl zu Biodiesel verarbeitet, in den kommenden Jahren werden Sojaöl und Palmöl das Rapsöl ergänzen. Hierzu müsse jedoch erst die Europäische Norm EN 14214 entsprechend geändert werden. Dies werde auch notwendig vor dem Hintergrund, dass der Raps an die Grenzen der möglichen Anbauflächen in Europa stoße. Aktuell wird bereits Canolaöl, eine Rapsölart, als weitere Ergänzung der Produktion aus Übersee importiert. Als Beiprodukte fallen bei der Jahresproduktion des Biodiesel 15.000 Tonnen Rohglycerin und ca. 5.000 Tonnen technische Fettsäure an. Auch wenn Biodiesel sich in Deutschland gut im Markt eingeführt habe, so werde das europäische Wachstum durch unterschiedliche politische Vorgaben und Gesetze in den verschiedenen EU Mitgliedsstaaten leider immer noch gehemmt. Dr. Frank: "Es ist unverständlich, warum jeder Nationalstaat in der EU eine andere Regelung erarbeitet als der Nachbarstaat. Dies behindert nur den freien Warenaustausch. Als Industrie wünschen wir uns eine einheitliche europäische Regelung."

Weitere Projektbeispiele sind in der aktuellen Broschüre "Bioenergie - Was ist das?" der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW beschrieben. Die kostenlose Publikation kann über die Faxnummer: (02 11) 8 66 42 - 22 bestellt werden.




Düsseldorf, den 19. Oktober 2006


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW wird freundlichst erbeten.



Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Uwe H. Burghardt,
Pressesprecher der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, gerne zur
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