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Pressemitteilung

Herausgeber: Forschungsverbund Sonnenenergie (FVS)

Solare Kraftwerke kommen

Berlin (iwr-pressedienst) - In den nächsten Jahren wird über die neue
Kraftwerksgeneration in Deutschland entschieden. Der ForschungsVerbund
Sonnenenergie (FVS) zeigte auf seiner Jahrestagung am 14./15. Oktober an
der Hochschule für Technik (HfT) in Stuttgart, dass mit solaren
Kraftwerken erneuerbare Energien bereits in naher Zukunft das Rückgrat
einer nachhaltigen Energieversorgung zu erschwinglichen Preisen bilden
können. Aus Sicht des FVS ist in den nächsten Jahren eine Verdoppelung
der bisherigen Fördermittel für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten
notwendig, wenn die erneuerbaren Energien zu einer tragenden Säule der
Stromversorgung in Deutschland werden sollen.


Jahrestagung des ForschungsVerbunds Sonnenenergie (FVS) zum Thema „Solare
Kraftwerke“

Wir können zeigen, dass große Kraftwerke auf der Basis erneuerbarer
Energien einen hohen Reifegrad erreicht haben. Die Institute des
ForschungsVerbunds Sonnenenergie werden auf der Jahrestagung 2002 die
neusten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten präsentieren: neue
Technologien und Komponenten für solarthermische Kraftwerke, System- und
Kommunikationstechniken für die Vernetzung einer großen Anzahl von
dezentralen Anlagen sowie die aktuellen Entwicklungen im Bereich der
Offshore-Windtechnik und photovoltaischer Großanlagen.
Das Kostensenkungspotenzial solarer Kraftwerke ist bei Weitem noch nicht
ausgeschöpft. Durch Forschung und technologische Weiterentwicklungen
können die Kosten noch bedeutend gesenkt werden.


Solarthermische Kraftwerke

Die wirtschaftlich und umwelttechnisch attraktivste Möglichkeit zur
Herstellung von Strom aus Solarenergie sind bereits heute solarthermische
Kraftwerke in sonnenreichen Regionen. Sie entsprechen technisch weitgehend
konventionellen Kraftwerken, wobei jedoch die Hochtemperaturwärme nicht
durch CO2-erzeugende fossile Brennstoffe, sondern durch Solarkollektoren
bereitgestellt wird. Dabei konzentrieren die Kollektoren das direkte
Sonnenlicht mit Hilfe von Spiegeln und erzeugen damit Temperaturen von
400°C bis über 1000°C. Die ersten europäischen solarthermischen Kraftwerke
mit 50-100 MW Leistung werden in den nächsten Jahren in Spanien errichtet
werden und dort Strom für etwa 14 ct / kWh erzeugen. Es wird davon
ausgegangen, dass sich die Gestehungskosten für solarthermisch erzeugten
Strom innerhalb der nächsten 10-15 Jahre auf etwa 5 ct /kWh reduzieren
lassen.


Verteilte Kraftwerke

Neben Windparks, photovoltaischen- und zukünftigen solarthermischen
Großanlagen, gibt es bereits heute zehntausende dezentrale Anlagen zur
Erzeugung von Strom aus erneuerbarer Energiequellen. So liefern die
erneuerbaren Energien mit Sonne, Wind, Wasser und Biomasse in Deutschland
schon mehr als 7 % des Strombedarfs bei steigender Tendenz. Allein die
Windkraftanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von über 10.000 MW
könnten mehrere Großstädte mit Strom versorgen.

In Zukunft können sie mit Informations- und Kommunikationstechniken zu
einem Netzverbund – einem sogenannten verteilten oder „virtuellen“
Kraftwerk – zusammengeschlossen werden. Der Vorteil besteht darin, dass
die erneuerbaren Energiequellen dort genutzt werden, wo sie besonders
ergiebig sind und im energetischen Verbund optimal in die
Energieversorgung integriert werden können.


Photovoltaische Großanlagen

In Deutschland und in den Niederlanden wurden in den vergangenen zwei
Jahren mehrere photovoltaische Großanlagen mit Leistungen im
Megawattbereich errichtet. Für Großanlagen, integriert in Gebäudedächer
oder auf unbebautem Gelände sprechen Kosteneinsparpotentiale. Weitere
Kostensenkungen ergeben sich in Zukunft durch die Konzentration der
Solarstrahlung auf die (teuren) Photovoltaikflächen mit (billigen)
Spiegeln oder Linsen. Hier unterscheidet man schwach konzentrierende
Anlagen (ZSW) und hochkonzentrierende Anlagen (Fraunhofer ISE). Mit
Tandemsolarzellen z. B. aus III-V-Halbleitermaterialien (später auch aus
verschiedenen Kupfer-Indium-Gallium-Schwefel-Selen-Verbindungen) lassen
sich heute Solarzellen mit Wirkungsgraden über 30 % herstellen.
PV-Kraftwerke mit solchen Solarzellen und optischer Konzentration des
Sonnenlichtes können im Mittelmeerraum Spitzenstrom zu vergleichsweise
günstigen Kosten produzieren.


FVS-Forschung und Entwicklung bald in Anwendung

Im August 2002 ist in Spanien eine Einspeisevergütung von zusätzlichen
12,02 ct /kWh für Strom aus solarthermischen Großkraftwerken in Kraft
getreten. Damit sind solarthermische Kraftwerke wirtschaftlich. Vier
Projektgesellschaften (mit weitreichender deutscher Beteiligung) werden in
Kürze in Spanien mit dem Bau solarthermischer Kraftwerke mit einer
Gesamtleistung von mehr als 100 MW beginnen. Das DLR (Mitgliedsinstitut
des FVS) ist an der Planung von drei der vier Solarkraftwerke beteiligt.


BILDMATERIAL
zu Solaren Kraftwerken steht auf unserer Internetseite im Bereich „Presse/
Bildmaterial/ Forschung/ Solarkraftwerke“ zur Verfügung.

ANSPRECHPARTNER
Dr. Gerd Stadermann, FVS-Geschäftsführer, Tel. (030) 670 53-338
Petra Szczepanski, FVS-Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (030) 670 53-337
FVS-Geschäftsstelle
Kekuléstraße 5, D-12489 Berlin
Fax (030) 670 53-333
E-Mail: fvs@hmi.de
http://www.FV-Sonnenenergie.de

Der ForschungsVerbund Sonnenenergie ist eine Kooperation
außeruniversitärer Forschungsinstitute in Deutschland. Mit etwa 800
Mitarbeitenden repräsentiert er ungefähr 80% der Forschungskapazität auf
dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Mitgliedsinstitute: DLR • FZJ •
Fraunhofer ISE • GFZ • HMI • ISFH • ISET • ZSW


Berlin, den 17. Oktober 2002


Veröffentlichung honorarfrei; ein Belegexemplar an den ForschungsVerbund
Sonnenenergie (FVS) wird freundlichst erbeten.



Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Frau Petra Szczepanski,
ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS), gerne zur Verfügung.
Kekuléstr. 5
12489 Berlin
Tel: 030 / 67053-337
Fax: 030 / 67053-333
E-Mail: Szczepanski@hmi.de
Internet: http://www.fv-sonnenenergie.de



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