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Pressemitteilung

Herausgeber: Landesinitiative Zukunftsenergien NRW

NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn: Biomasse bietet ideale Möglichkeiten für eine wirtschaftliche Energiegewinnung

NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn: Biomasse bietet ideale Möglichkeiten für
eine wirtschaftliche Energiegewinnung
- Erfolgreiche vierte Journalistenreise der Landesinitiative
Zukunftsenergien -

Düsseldorf (iwr-pressedienst) - "Im landwirtschaftlichen Bereich hat
die Nutzung der Biomasse ein besonders hohes Potenzial. Nach aktuellen
Schätzungen könnten 200.000 Anlagen mit landwirtschaftlichen Abfällen
bundesweit betrieben werden, bisher sind es erst ca. 1.000. Im Rahmen des
REN-Programmes NRW wurden seit 1988 mehr als 300 Projekte auf der Basis
Deponiegas, Klärgas, Holzverfeuerungs- und BHKW-Anlagen, Biomasse- und
Biogasanlagen mit rund 40 Mio. Euro gefördert. Sie bewirken eine jährliche
CO2-Minderung von 228.000 Tonnen pro Jahr. Allein mit der
Holzabsatz-Förderrichtlinie NRW, die seit 1998 Holzheizungen mit bis zu 40
Prozent der Investitionskosten bezuschusst, wurden bis Ende 2001 bereits
rund 380 Anlagen gefördert. Die Gesamtwärmeleistung aller Anlagen lag bei
ca. 80 MW," sagte NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn heute in Datteln.

Im Rahmen der vierten Journalistenreise der Landesinitiative
Zukunftsenergien NRW besuchten rund 20 Medienvertreterinnen und
-vertreter zusammen mit der Ministerin die Holzhackschnitzelanlage der
Haus Vogelsang (HVG) GmbH in Datteln-Ahsen. Die Tochter der RAG Immobilien
beheizt Büros und Betriebsgebäude über einen 215 Kilowatt-Holzkessel. Die
vollautomatische Anlage wurde vom Landesumweltministerium gefördert. Rund
700 Kubikmeter Holzschnitzel ersetzen 60.000 Liter Heizöl pro Jahr.
Projektingenieur Christoph Spickermann ist überzeugt, dass Heizen mit Holz
bei Schwimmbädern, Schulen, Krankenhäusern und Wohnheimen eine
interessante Alternative sein kann. Außerdem sind im Fuhrpark der HVG
sämtliche 120 Fahrzeuge auf Biodiesel umgestellt worden. Damit wurden im
Jahr 2001 rund 1,8 Mio. Kilometer in 20.000 Betriebsstunden ohne
technische Probleme bewältigt.

Weitere Station der Fahrt war der Hof Loick in Dorsten-Lembeck. Der
Betrieb von Hubert Loick ist ein Musterbeispiel für integrierte
Energieversorgung. Hier wird aus hofeigener Biomasse wie Gülle und Mais
sowie Reststoffen aus der Produktion von Verpackungsmaterial aus
nachwachsenden Rohstoffen und Lebensmittelabfällen Biogas gewonnen. Das
Gas wird anschließend in einem Blockheizkraftwerk zur Strom- und
Wärmeerzeugung genutzt. Mit den so erzeugten 2 Mio. kWh Strom pro Jahr
können 500 Haushalte versorgt werden. Gleichzeitig fallen 3 Mio. kWh Wärme
im Jahr an, die zu 75 Prozent selbst verwertet wird. Die im Sommer
überschüssige Wärme wird mit einer thermischen Kältemaschine umgewandelt
und zur Stallklimatisierung sowie zur Maschinenkühlung in der Produktion
des Verpackungsmaterials eingesetzt. Durch die rationellere
Energieverwendung und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe spart die
Anlage jedes Jahr rund 1.800 Tonnen CO2 ein. Die Anlage ist eines der 37
Leitprojekte der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW. Das Projekt ist
über das NRW-Wirtschaftsministerium aus dem REN-Programm und mit
NRW/EU-Strukturfondmitteln gefördert worden.

Letzte Station war der Blaue Turm in Herten. Dabei handelt es sich um
eine Pilotanlage, in der durch ein neuartiges, weltweit einmaliges
Verfahren Biomasse jeglicher Art - von Pflanzen- und Tierresten bis hin zu
Papier- und Klärschlämmen - zu Strom, Wärme oder Methanol bzw. Wasserstoff
umgewandelt wird. Diese Gaserzeugungsanlage bringt eine Leistung von einem
Megawatt. Die Dr. Mühlen GmbH & CO. KG hat das neuartige Verfahren, die so
genannte "Gestufte Reformierung" entwickelt und zum Patent angemeldet.
"Aufgrund einiger entscheidender technischer Vorteile kann das Verfahren
der gestuften Reformierung im Gegensatz zu anderen gängigen Verfahren
bereits ab einer Brennstoffleistung von ca. 5 Megawatt wirtschaftlich
eingesetzt werden", erläuterte Dr. Heinz-Jürgen Mühlen. Allein in
Deutschland sieht er einen Absatzmarkt für einige hundert Anlagen. Das
Entwicklungsprojekt mit dem Bau der Anlage, der messtechnischen
Untersuchung und der verfahrenstechnischen Optimierung wurde vom
Landeswirtschaftsministerium im Rahmen der Landesinitiative
Zukunftsenergien NRW mit rund 1,4 Mio. Euro aus dem REN-Programm und aus
Mitteln des NRW/EU Strukturfonds bezuschusst.

Die Emscher Lippe Agentur (ELA) als Wirtschaftsförderungsgesellschaft
für das nördliche Ruhrgebiet und als regionaler Arm der Landesinitiative
Zukunftsenergien unterstützte die Journalistenreise. Die Biomasse-Projekte
der Region, in der die Reise stattfand, sind auch in der neuen Broschüre
"Emscher-Lippe: Kompetenzregion für Zukunftsenergien" beschrieben. Diese
kann unter FAX: (02366) 10 98 - 24 kostenlos bei der ELA in Herten
angefordert werden.

Die Biomasse in NRW ist auch Thema des Magazins der Landesinitiative
Zukunftsenergien NRW "Innovation & Energie" Nr. 3 / 2001. Das Magazin kann
unter FAX: (02 11) 8 66 42 - 22 kostenlos bestellt werden.


Düsseldorf, den 12. Juni 2002


Veröffentlichung honorarfrei; ein Belegexemplar an die Landesinitiative
Zukunftsenergien NRW wird freundlichst erbeten.



Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Uwe H. Burghardt,
Pressesprecher der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, gerne zur
Verfügung.
c/o NRW-Wirtschaftsministerium
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf

Tel: (02 11) 8 66 42 - 13
Fax: (02 11) 8 66 42 - 22
E-Mail: energy@mwmev.nrw.de
Internet: http://www.energieland.nrw.de

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