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Pressemitteilung

Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr NRW

NRW nutzt 39 Grubengasfelder

Staatssekretär Jörg Hennerkes: Grubengasnutzung bedeutet Energieeffizienz
und Klimaschutz

Düsseldorf (iwr-pressedienst) - Anlässlich der Gründung der
Grubengasinitiative NRW im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergien
sagte Jörg Hennerkes, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen
Wirtschafts- und Energieministerium: "In Nordrhein-Westfalen sind schon
früh die Techniken zur Gewinnung und Verwertung von Grubengas entwickelt
worden. Nordrhein-westfälische Unternehmen haben zum Teil mit
Unterstützung aus dem REN-Programm des Landes das notwendige Know-how
entwickelt und damit den Grundstein für eine breite Anwendung im
Steinkohlenrevier gelegt. 39 ausgewiesene Grubengas-Bewilligungsfelder,
Anlagenplanungen mit einer elektrischen Leistung von insgesamt mehr als 70
MW und geplante Investitionen von mehr als 100 Millionen DM: diese Zahlen
bestätigen, dass die Unternehmen im Energie- und Technologieland
Nordrhein-Westfalen an der Spitze sind, wenn es darum geht, effiziente
Techniken zu entwickeln und anzuwenden, erneuerbare Energien zu nutzen,
Umwelt und Klima zu schonen und damit Ökonomie und Ökologie zu verbinden."

Bisher wurden in Deutschland durch den aktiven und stillgelegten
Bergbau jährlich mehr als 1 Milliarde Kubikmeter Methan freigesetzt. In
Blockheizkraftwerken (BHKW) genutzt, lässt es sich aber umweltschonend in
Strom und Wärme umwandeln. Eine umfangreiche Nutzung des Grubengases
scheiterte lange an den geringen Vergütungen für die Einspeisung der
erzeugten elektrischen Energie in das Stromversorgungsnetz. Das änderte
sich mit dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz der Bundesregierung, das im
April 2000 in Kraft trat. Die dort auf 20 Jahre festgeschriebenen
Vergütungssätze von 15 Pfennig je kWh bzw. 13 Pfennig je kWh bei
Überschreitung einer Anlagenleistung von 500 kW machen die notwendigen
Investitionen in die Anlagen zur Grubengasnutzung jetzt wirtschaftlich.
Eine weitergehende öffentliche Projektförderung ist daher nicht notwendig.

Einige konkrete Beispiele der Grubengasnutzung in NRW:
· In Lünen startet die Ruhrkohle AG ihre "Offensive zur umfassenden
Nutzung von Grubengas". Ziel ist es, in den Bergbauregionen von
Nordrhein-Westfalen jährlich 450 Gigawattstunden Strom auf der
Basis von Grubengas zu erzeugen. Das entspricht dem Strombedarf von
rd. 6.500 Haushalten.

· Darüber hinaus werden die RAG und die RWE Power AG Grubengas aus
aktiven Bergwerken an der Ruhr und in Ibbenbüren verstromen. Dies
wird in der gemeinsamen Gesellschaft "Mine Power GmbH" geschehen.
Langfristig streben die Unternehmen an, Grubengas an 25 - 30
Standorten in Deutschland aus aktiven und stillgelegten Bergwerken
zu verstromen.

· Etwa ein Drittel der bisher ausgewiesenen
Grubengas-Bewilligungsfelder hat sich die Firma A-Tec aus Duisburg
gesichert. Gemeinsam mit Fraunhofer Umsicht hat A-Tec Mitte diesen
Jahres seine erste grubengasbetriebene BHKW-Station auf dem
ehemaligen Zechengelände "Minister Achenbach 2" in Lünen
präsentiert.

Ein aus Sicht des Landes besonders erwähnenswertes Projekt ist die
Grubengasnutzung am Standort des ebenso symbolträchtigen wie innovativen
Energieparks Mont Cenis in Herne. Erwähnenswert nicht nur deshalb, weil
sich dort die Fortbildungsakademie des Innenministeriums und die größte
dachintegrierte Fotovoltaikanlage der Welt sowie eine 1,2 MW
Batteriespeicheranlage befindet. Auf dem Gelände der 1978 stillgelegten
Schachtanlage Mont Cenis sind heute auch 3 Blockheizkraftwerke mit einer
elektrischen Leistung von rund 1,5 MW und einer thermischen Leistung von
fast 2 MW in Betrieb. Diese Anlagen werden mit Grubengas betrieben und
versorgen ein Krankenhaus, die Fortbildungsakademie, ein Seniorenzentrum
und einen Teil einer Wohnanlage mit Wärme. Die gleichzeitig erzeugte
elektrische Energie wird in das Versorgungsnetz eingespeist. Die
energetische Verwertung von 3 Millionen Kubikmeter Methan, das vorher
"kalt abgefackelt" wurde und die gleichzeitige Substitution von anderen
Energieträgern zur Strom- und Wärmeerzeugung führt über das
betriebswirtschaftlich positive Ergebnis hinaus auch zu erheblichen
CO2-Reduktionen in der Größenordnung von mehr als 50.000 Tonnen jährlich.
Zur Gründung der neuen Initiative waren mehr als 50 Experten ins
Fraunhofer Umsicht Institut nach Oberhausen gekommen. Staatssekretär
Hennerkes wünschte Prof. Dr. Axel Preuße von der RWTH Aachen, dem
Moderator der neuen Initiative, einen ebenso guten Arbeitserfolg wie den
16 übrigen Arbeitsgruppen der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW.

Ein ausführlicher Bericht über die Verwertung von Grubengas in NRW
steht im Magazin der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW "Innovation &
Energie" Nr. 2 / 2001. Dieses Magazin kann unter Fax (02 11) 8 66 42 - 22
kostenlos bestellt werden.


Düsseldorf, den 31. Oktober 2001


Veröffentlichung honorarfrei; ein Belegexemplar an das Ministerium für
Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr NRW wird freundlichst
erbeten.



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In der Pressedatenbank recherchierbar unter http://www.iwrmailservice.de

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Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Uwe H. Burghardt,
Pressesprecher der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, gerne zur
Verfügung.
c/o NRW-Wirtschaftsministerium
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf

Tel: (02 11) 8 66 42 - 13
Fax: (02 11) 8 66 42 - 22
E-Mail: energy@mwmev.nrw.de
Internet: http://www.energieland.nrw.de



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