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Pressemitteilung

Herausgeber: Energieagentur NRW

Energieagentur NRW: Nettersheimer Energieholzprojekte vorbildlich - eine Kommune setzt auf Holz

Energieagentur NRW: Nettersheimer Energieholzprojekte vorbildlich - eine
Kommune setzt auf Holz
- Energetische Holzwirtschaft neuer Trend in NRW - von der
Pelletheizzentrale zum Holzheizwerk -

Wuppertal/Nettersheim (iwr-mailservice) - Die 7500-Einwohner-Kommune
Nettersheim in der Eifel hat den Holzweg gewählt. Landesweit vorbildlich
wurden hier große Energieholzprojekte auf die Beine gestellt -
umweltgerecht und wirtschaftlich. Heute (am 3. Juli) stellte die Gemeinde,
vertreten durch Bürgermeister Mießeler und die Energieagentur NRW,
vertreten durch ihren Leiter, Dr. Norbert Hüttenhölscher, im Rahmen einer
Pressekonferenz die Projekte vor.

"Die nordrhein-westfälische Holzwirtschaft hat längst erkannt - der
Rohstoff Holz ist nicht nur als vielfältiger Baustoff, sondern vor allem
als CO2-neutraler Energieträger im Kommen," so Hüttenhölscher. Die
steigende Zahl der Heizanlagen verdeutliche den Trend - Holz wird mehr
und mehr als ein komfortabler, preiswerter, umweltfreundlicher, regional
verfügbarer und zudem auch noch krisensicherer Energieträger rezipiert,
so der Energieagentur-Leiter.

"Außerdem ist Holz gespeicherte Sonnenenergie und steht als
Energiequelle zu jeder Zeit zur Verfügung", erklärte Hüttenhölscher. Und
das lässt Holz in fast jeder Form als nachwachsenden Rohstoff landes-
und bundesweit eine wichtige Funktion beim Ausbau einer nachhaltigen
Energieversorgung zukommen.

1,5 Megawatt-Holzheizwerk
Die Gemeinde Nettersheim setzt heute auf ein Holzheizwerk mit
Nahwärmenetz, um kostengünstig zehn kommunale Gebäuden (Hauptschule,
Kindergarten, Jugendgästehaus, Turn- und Schwimmhalle,
Naturschutzzentrum, Holzkompetenz-zentrum, Begegnungsstätte u.a.) und
zwei Neubaugebiete mit über 150 Wohneinheiten zu versorgen.
Investitionsvolumen: drei Millionen Mark. Die neutralen Beratungen der
Landeseinrichtung Energieagentur NRW zur intensiven energetischen
Holzverwertung begannen hierzu Anfang 1998. Die Umsetzung erfolgte durch
das Ingenieurbüro ETA Energie GmbH aus Köln. ETA Energie, die WEA
Dortmund und die Gemeinde Nettersheim gründeten eine
Betreibergesellschaft für die neue Nahwärmeversorgung, die Biowärme
Nettersheim GmbH (BINE). Baubeginn war im Jahr 2000, ab Oktober 2001
erfolgt mit einer installierten Heizleistung von insgesamt 1,5 Megawatt
über eine 3.000 Meter lange Fernwärmetrasse die Versorgung. Ein Ausbau
auf 2,5 MW ist möglich.

Diese Heizleistung gewährleisten insgesamt vier Heizkessel. Für die
Grund- und Mittellast stehen zwei Holzkessel mit 600 Kilowatt sowie 800
Kilowatt Leistung bereit, die insgesamt mehr als 75 Prozent der
Gesamtwärmemenge zur Verfügung stellen. Für die Spitzenlastversorgung
werden zwei weitere, bereits vorhandene Erdgaskessel genutzt. Der
jährliche Holzbedarf beläuft sich auf etwa 1.300 Tonnen (oder 3500
Kubikmeter Schüttraum Holzhackschnitzel), der durch regionale
Lieferanten abgedeckt wird. In der waldreichen Gemeinde gibt es
ausreichend Waldholz und naturbelassenes Restholz. Das Projekt wird vom
Land NRW aus Mitteln der Holzabsatzförderrichtlinie -Hafö 2000-
unterstützt.

Pelletheizzentrale für Kindergarten
In Folge der Kooperation von Energieagentur NRW und Gemeinde
Nettersheim erhielt zudem der kommunale Kindergarten Engelgau ein
Heizanlage auf Holzpelletbasis. "Aufgrund der ökologischen Bauweise des
Gebäudes wurden Überlegungen angestellt, ab anstatt der geplanten Ölheizung
ebenfalls die Variante Holz in Frage kommt," erklärte Bürgermeister
Mießeler. "Auf Grundlage einer fachtechnischen Stellungnahme der
Energieagentur NRW wurden die Möglichkeiten für die Installation eines
Holzpelletkessels diskutiert." Holzpellets sind kleine, hochverdichtete
Presslinge aus Sägemehl. Dieser Brennstoff erlebt derzeit einen
regelrechten Boom. Die neue Pelletheizzentrale konnte problemlos in die
ursprünglich für die Ölheizung vorgesehenen Räume integriert werden. Auch
für dieses Projekt konnte ein finanzieller Zuschuss im Rahmen
Holzabsatzförderrichtlinie des Landes NRW bereit gestellt werden.

Holzenergiehof für Gewerbebetriebe
Bei der Planung eines Holzenergiehofes mit einem weiteren
Holzheizkraftwerk steht die Energieagentur NRW der Gemeinde ebenfalls
mit Rat und Tat zur Seite. Bei diesem Großprojekt wird neben der
Wärmeerzeugung und der damit verbundenen Wärmeversorgung von
Nettersheimer Gewerbebetrieben, auch so genannter "Grüner Strom"
erzeugt. Die finanzielle Basis dafür bietet das
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das für regenerativ erzeugten Strom
eine gesetzliche Einspeisevergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren
garantiert. "Um die vorhandenen Holzreserven in der waldreichen Eifel
mit vielen holzverarbeitenden Betrieben zu mobilisieren, sollen auf dem
geplanten Holzenergiehof die gesamten Holzsortimente von Scheitholz über
Hackschnitzel bis hin zu Holzpellets hergestellt und vertrieben werden,"
so Hüttenhölscher. Der Aufbau durchdachter, flexibler und vor allem
regionaler Lieferstrukturen sei daher wichtige Basis, um auf die
steigende Nachfrage für Energieholz schnell und effiizient reagieren zu
können. Aufgrund des regelrechten Nachfragebooms bei Pelletheizungen,
den die Energieagentur NRW derzeit verzeichnet, erscheint mittelfristig
auch der Aufbau einer Pelletproduktion in NRW interessant.

NRW-Holztage - mehr als ein Branchentreffpunkt
Kein Wunder, dass vom 6. bis 9. September Nettersheim wieder zur
Bundeshauptstadt in Sachen Holz wird. Zum zweiten Mal finden hier die
NRW-Holz- und Waldtage statt. Und zum zweiten Mal ist die Gemeinde
Nettersheim Gastgeber. In Zusammenarbeit mit dem NRW-Ministerium für
Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie der
Energieagentur NRW und sieben weiteren Institutionen werden hier
innovative Lösungen für Bauen, Wohnen und Heizen mit Holz präsentiert.
"Die Nettersheimer Energieholzprojekte sind vorbildlich," erklärte Dr.
Norbert Hüttenhölscher. "Daraus erklärt sich auch die Bedeutung der
NRW-Holz- und Waldtage hier in der Eifel über die Landesgrenzen hinaus."
Die Gemeinde Nettersheim wurde übrigens im Mai 2001 vom
Bundesumweltministerium beim bundesweiten Wettbewerb "Holz in Städten
und Gemeinden" ausgezeichnet.

Drei neue Broschüren
Die Verwendung des Energieträgers Holz zahlt sich nicht nur ökologisch
aus. Für die nordrhein-westfälische Holzwirtschaft sowie das
holzverarbeitende Handwerk erschließen sich neue Geschäftsfelder. Die
Energieagentur NRW trägt der wachsenden Bedeutung des Energieträgers
Holz mit drei neuen Broschüren Rechnung. In der Broschüre "Modernes
Heizen", "Energetische Nutzung von Holz" und der Ende Juli erscheinenden
Broschüre "Holzpellets - Brennstoff mit Zukunft" werden durch die
neutrale Landeseinrichtung neben technischen Grundlagen auch die
ökologischen und ökonomischen Eigenheiten des Heizens mit Holz
verdeutlicht. Die Broschüren können unentgeltlich bei der
Broschüren-Hotline 01805 / 33 52 26 bestellt werden.


Wuppertal/Nettersheim, den 03. Juli 2001


Veröffentlichung honorarfrei; ein Belegexemplar an die Energieagentur
Nordrhein-Westfalen wird freundlichst erbeten.



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In der Pressedatenbank recherchierbar unter http://www.iwrmailservice.de

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Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Dr. Joachim
Frielingsdorf, Energieagentur Nordrhein-Westfalen, gerne zur Verfügung.
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Fax: 0202/24552-50
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