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Pressemitteilung

Herausgeber: NRW-Energieministerium, NRW-Umweltministerium

"renewables 2004" Follow-Up-Konferenz in Gelsenkirchen: Neue Chancen für internationalen Technologietransfer von Zukunftsenergien aus NRW

Düsseldorf (iwr-pressedienst) - Die Chancen für den internationalen Technologietransfer von Zukunftsenergien aus Nordrhein-Westfalen stehen im Mittelpunkt der heutigen "renewables 2004" Follow-Up-Konferenz im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Ziel ist es, gemeinsam die Perspektiven für den Energiestandort Nordrhein-Westfalen auszuloten, die sich aus den auf der Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien "renewables 2004" im Juni dieses Jahres in Bonn genannten weltweiten Ausbauzielen ergeben. Die von der Landesregierung NRW, dem Wuppertal Institut und dem Wissenschaftspark Gelsenkirchen veranstaltete Perspektivkonferenz ist mit über 220 Teilnehmern ausgebucht. In der Konferenz bringen Experten aus Unternehmen, Außenwirtschaft, Wissenschaft, Finanzen und der Nord-Süd-Zusammenarbeit ihr Know-how zur Erschließung neuer Märkte ein. Hauptrednerinnen und -redner sind Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn sowie NRW-Infrastrukturminister Dr. Axel Horstmann.

NRW-Infrastrukturminister Dr. Axel Horstmann: "Die im Aktionsplan genannten Ausbauziele sind ein riesiges, globales Investitionsprogramm. Wir wollen mit dieser Konferenz erneuerbare Energien und Energieeffizienz weltweit voran bringen, dies insbesondere mit Technik und Dienstleistungen aus NRW. Unsere Forschungs-einrichtungen und Unternehmen verfügen auf fast allen energierelevanten Technik-feldern über Know-how, das zur Weltspitze zählt." Durch ein breit gefächertes Förderangebot werde die Landesregierung insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen dabei unterstützen, neue Märkte zu erschließen und zu sichern.

NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn: „NRW hat eine Spitzenstellung bei den Regenerativen Energien, die wir weiter ausbauen. Erneuerbare Energien bieten große Marktchancen für die heimische Wirtschaft. Das weltweit größte Entwicklungspotential für die Zukunft hat die energetische Nutzung der Biomasse, weil sie eine dezentral einsetzbare, überall verfügbare „Allround-Energie“ ist, die für die Stromerzeugung in der Grundlast, zum Kochen und Heizen und für den Treibstoffsektor eingesetzt werden kann. Sie liefert nach der Wasserkraft bereits heute weltweit den höchsten Anteil an der regenerativen Stromerzeugung und wird ihn weiter steigern. Biomasse schafft und sichert Arbeitsplätze, ist CO2-neutral und unabhängig von Wettereinflüssen. Nicht nur im ländlichen Raum, sondern auch in Ballungsgebieten gibt es weltweit wirtschaftlich sinnvolle Einsatzmöglichkeiten. Energie aus Biomasse bedeutet Klimaschutz und neue Einkommensmöglichkeiten für die Land- und Forstwirtschaft und für die Unternehmen, die diese Technologien entwickeln und an die Bedingungen in den Ländern des Südens anpassen können. Ohne ein ausreichendes Energieangebot werden wir weder bei der Bekämpfung der Armut noch der Nahrungsmittelknappheit weiterkommen.“

Das Land NRW fördert im Bereich der Biomasse u.a. die energetische Nutzung von Holz und Biogasanlagen und bietet bundesweit die besten Fördermöglichkeiten. Über 1.700 Holzpelletheizungen gibt es mittlerweile in NRW und über 100 geförderte Biogasanlagen sind in Betrieb.

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul: „Die Konferenz renewables 2004 hat ein klares Ziel formuliert: Bis zum Jahr 2015 sollen eine Milliarde Menschen zusätzlich Zugang zu moderner, sauberer Energie aus erneuerbaren Quellen erhalten. Nur wer in den Entwicklungsländern Zugang zu Energie hat, hat eine Chance, der Armut zu entkommen. Deshalb haben wir die Förderung von Erneuerbaren Energien und von Energieeffizienz zu einem Schwerpunkt unserer Entwicklungszusammenarbeit gemacht“, so Wieczorek-Zeul. „Die Entwicklungsländer brauchen verlässliche und starke Partner, die Wissen, Kreativität und technisches Know-how einbringen.“ Dabei käme insbesondere auch deutschen Unternehmen eine wichtige Rolle zu. „Erneuerbare Energien tragen zum Klimaschutz bei und sie schaffen Arbeitsplätze – in den Entwicklungsländern, aber auch bei uns in Deutschland“.

Dr. Horstmann zeigte sich überzeugt: "Das Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland und vergleichbare Programme werden dazu beitragen, dass der Ausbau der regenerativen Energien und die Steigerung der Energieeffizienz weiter an Fahrt gewinnen. Nordrhein-Westfalen wird diese große Chance für Zukunftsenergie-Investitionen, für den Klimaschutz und die Schaffung neuer Arbeitsplätze nutzen."

Derzeit sind in NRW ca. 15.000 Arbeitsplätze in 2.100 Unternehmen alleine im Bereich der regenerativen Energien ausgewiesen. Die in NRW ansässigen Hersteller sind international konkurrenzfähig. So liegt die Exportquote bei der Windenergie bei ca. 35 Prozent und bei Photovoltaikprodukten erreicht sie bis zu 75 Prozent.

Die Vortragenden waren sich einig, dass die erneuerbaren Energien, aber auch die Energieeffizienztechnik beträchtliche Marktchancen und Geschäftsfelder nach sich ziehen: „Die Energieeffizienz ist anerkanntermaßen unser effektivstes Mittel einer – im wahrsten Sinne des Wortes – nachhaltigen Wirtschaftspolitik“, prognostizierte Dr. Horstmann. „Wir in den OECD-Ländern verbrauchen derzeit die Energie nicht, wir „verlieren“ sie.“ Bei der Umwandlung von der Primär- zur Endenergie gehen je nach Endenergiesektor zwischen 10 und 90 Prozent verloren. In Hochtemperatur-Industrieprozessen liegt der Nutzungsgrad bei 57 Prozent. Neueste thermische Kraftwerke erreichen Nutzungsgrade von 40 bis 60 Prozent. Im Straßenverkehr, also bei unseren Autos mit den auf Erdöl basierenden Kraftstoffen, liegt der Nutzungsgrad unter 20 Prozent. Bei der Steigerung der Energieeffizienz setzt NRW deshalb auf die Moderation technologisch-industrieller Prozesse im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergien. So bietet beispielsweise die Energieagentur NRW insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen Initialberatungen an, die sowohl die Effizienz der Energienutzung und den Einsatz erneuerbarer Energien steigern als auch neue energieeffiziente Produkte zum Einsatz bringen und so die Kosten der Unternehmen verringern können.

Mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 154 Ländern, 30 internationale Organisationen sowie verschiedene Interessengruppen waren vom 1. bis 4. Juni 2004 auf Einladung der Bundesregierung zur Internationalen Konferenz für Erneuerbare Energien - renewables 2004 - in Bonn zusammengekommen. Zu den wesentlichen Erfolgen der Konferenz zählte ein internationales Aktionsprogramm zur Förderung der erneuerbaren Energien, dem zahlreiche Regierungen, internationale Organisationen, Finanzierungsinstitutionen, Unternehmen, Verbände und Nichtregierungsorganisationen gefolgt sind. Es umfasst bisher 200 konkrete Beiträge aus aller Welt.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte als zentralen deutschen Beitrag die Einrichtung eines Sonderfonds für erneuerbare Energien und Energieeffizienz angekündigt. Mit einem Volumen von bis zu 500 Mio. Euro (zusätzlich zu den in Johannesburg 2002 zugesagten 1 Mrd. Euro für erneuerbare Energien und Energieeffizienz) sollen ab 2005 über fünf Jahre zinsverbilligte Darlehen für Investitionen in Entwicklungsländern an staatliche oder halbstaatliche Institutionen, Banken oder auch an private Investoren vergeben werden. Hinzu kam insbesondere auch die Zusage des Umweltfinanzierungsfonds "Global Environment Facility" (GEF), den Ausbau erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern jährlich mit 100 Mio. US-Dollar zu unterstützen.

In Bonn hatten zudem über 20 Staaten bereits ihre Ziele zum Ausbau erneuerbarer Energien genannt. So plant China die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der installierten Gesamtenergieleistung auf 10 Prozent bis 2010. Um dieses Ziel zu erreichen, hat China eine eigene nationale Strategie für erneuerbare Energien entwickelt, wofür die Regierung in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren insgesamt rund 50 Mrd. US-Dollar aufbringen wird.

Ebenfalls ambitionierte Ausbauziele haben Länder wie die Philippinen, Ägypten, Brasilien, die Dominikanische Republik, der Iran, Jordanien, Marokko, Mexiko, Pakistan und Südafrika mit konkreten Zeitplänen bis 2010 und 2015.


Düsseldorf, den 07. Dezember 2004


Veröffentlichung honorarfrei; ein Belegexemplar an das Ministerium für
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