Wasserkraftwerke - mit Fischern planbar

Reutlingen (iwr-pressedienst) - Die Deutschen mögen die Wasserkraft, über 80% sehen laut Umfragen darin ihre „Wunschenergie“. Doch nicht alle teilen die Begeisterung. Klagen kommen etwa von Fischereifunktionären. Das Kemptner Ingenieurbüro Dr. Koch hat derweil bewiesen: Wasserkraft und Angelsport sind an einem Ort möglich. In nur einem Jahr plante und baute Dr. Koch ein neues Wassertriebwerk. Da staunte der Fachmann. Als Franz Haberstock seine Fangkörbe in den neuen Umgehungs-Bach am Kraftwerk Lexenmüller Wehr bei Bad Hindelang, Kreis Oberallgäu auswarf, fanden sich darin mehr Fische als erwartet.

Das Gewässer, in dem der Fischer seinen Überraschungsfang machte, besteht erst seit 1997. Es fasst mit 150 Litern pro Sekunde einen Teil jenes „Restwassers“, das ums neue Wasserkraftwerk Lexenmüller Wehr fließt. Die Anlage liefert umweltfreundlichen Wasserkraft-Strom für rund 2.000 Privatpersonen. Drei Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Mathias Kappeler reibt sich sichtlich stolz die Hände. „In nur einem Jahr haben wir dort Planung, Genehmigung und Bau eines Wasserkraftwerks über die Bühne bekommen.“

In Bad Hindelang stammen rund 40% der Elektrizität aus Wasserkraft. Mitte der 90er Jahre beschlossen die 400 Beteiligten des gemeindeeigenen Elektrizitätswerks mittels einer einzigen neuen Anlage anstelle der zwei alten Vorgängerinnen 50% mehr Elektrizität zu erzeugen. Zur Sicherung der Akzeptanz luden das planende Ingenieurbüro Dr. Koch und sein örtlicher Auftraggeber frühzeitig alle Beteiligten an einen ‘runden Tisch’.

Nutzte die alte Anlage das gesamte Wasser der Ostrach, so sollten mindestens 600 Liter „Restwasser“ pro Sekunde um die neue Anlage herum strömen. Davon 150 Liter für den „Fischpass“ und 450 Liter fürs alte Flussbett. So konnte keines der Gewässer austrocknen, Lebensraum für Fische war gewährleistet.

Mehr über seine Projekte berichtet Inhaber Mathias Kappeler am Freitag, 23. Oktober beim Wasserkraftkongress der „RENEXPO® 2004“ im Messezentrum Augsburg.

Genauere Informationen zur „RENEXPO®“ unter http://www.energie-server.de


Reutlingen, den 19. Oktober 2004


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