Pressemitteilung
Herausgeber: Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, Fachhochschule Südwestfalen, Energieagentur NRW
Über 200 Teilnehmer beim 2. Südwestfälischen Energietag in Meschede: Biomasse-Energie muss in NRW regional stärker genutzt werden
Düsseldorf/Meschede (iwr-pressedienst) - Mehr als 200 Fach- und
Führungskräfte aus Unternehmen, Kommunen, Land- und Forstwirtschaft waren
sich beim 2. Südwestfälischen Energietag mit Veranstalter Prof. Christoph
Kail von der Fachhochschule Südwestfalen einig: „Wir wollen gemeinsam neue
Projekte auf dem Gebiet der zukunftsfähigen Energietechnologien, also bei
den Effizienztechnologien und bei den erneuerbaren Energien in
Südwestfalen initiieren. Bei geeigneten Rahmenbedingungen und Nutzung der
Fördermaßnahmen können Energiekosten gesenkt oder auch neue
Einnahmequellen geschaffen werden. Zusätzlich werden positive Impulse für
die regionale Wirtschaft geliefert und Arbeitsplätze gesichert oder sogar
neu geschaffen.“ Die Fachhochschule Südwestfalen, so betonte Rektor Prof.
Michael Teusner, versteht sich dabei mit ihren zahlreichen Lehr- und
Forschungsbereichen auf dem Gebiet der Energietechnik als Ansprech- und
Kooperationspartner beim Know-how Transfer.
Die Veranstaltung in der Stadthalle Meschede wurde von der
Fachhochschule Südwestfalen in Zusammenarbeit mit der Landesinitiative
Zukunftsenergien NRW, der Energieagentur NRW, dem Netzwerk Forst und Holz
Südwestfalen sowie dem Verein Deutscher Ingenieure VDI (Siegen)
veranstaltet. Thematischer Schwerpunkt war die energetische Nutzung von
Holz. Zusätzlich wurden die Themen Kraft-Wärme-Kopplung, Contracting,
Energiemanagement sowie Gas- und Stromeinkauf in liberalisierten Märkten
behandelt.
Zu Beginn der Podiumsdiskussion hatte die Arnsberger
Regierungspräsidentin Renate Drewke erläutert: „Unbestreitbar haben sich
die regenerativen Energien zu einer ernsthaften Alternative zu
konventionellen Systemen entwickelt. Es bestehen allerdings noch
Vorbehalte und Informations- und Qualifizierungsdefizite, die einen
breiten Markt-Durchbruch verzögern. Und dies, obwohl seit Änderung der
Energieeinsparverordnung mit der Vorgabe der Umrüstung von Heizungen,
besondere Chancen für den Durchbruch bestehen. Handlungsbedarf besteht in
den Bereichen der umfassenden Verbraucherberatung, der Unterstützung von
Unternehmern beim Marketing und der Entwicklung von Unterrichtsmodulen für
Schulen und Berufskollegs. Die berufliche Qualifikation hat hierbei eine
Schlüsselrolle. Die Lösung besteht im Aufbau eines Verbundes zur Förderung
der energetischen Nutzung von Holz im Rahmen des neuen „Netzwerkes Forst
und Holz Südwestfalen“. Die Bezirksregierung hat daher den Aufbau des
Informations- und Demonstrationszentrums Erneuerbare Energien - IDEE
(http://www.idee-nrw.de) – in Olsberg als Kooperation vieler Akteure, auch
durch die Bereitstellung einer Lehrerstelle, unterstützt. Mit der
Entwicklung praxisnaher Ausbildungsmodule und der Durchführung von
Schulungen, Tagungen und Seminaren wird sich die Initiative IDEE auch im
Bereich der Qualifizierung zu einem regionalen Kompetenzzentrum
entwickeln.“
Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, machte
deutlich, wie wichtig es ist, dass alle Beteiligten bei der Vermarktung
von Holz an einem Strang ziehen: „Durch die EU-Erweiterung wird sich deren
Waldfläche von rund 100 Millionen Hektar um dreißig Prozent vergrößern.
Das wird nicht ohne Auswirkung auf die heimische Forst- und Holzwirtschaft
bleiben. NRW ist für diesen Wettbewerb gerüstet, da wir frühzeitig nach
innovativen Absatzwegen gesucht haben – etwa durch unsere Aktionen zum
Heizen mit Holz. So ist die vom Umweltministerium zusammen mit der
Landesinitiative Zukunftsenergien NRW und in Kooperation mit der
Energieagentur NRW im letzten Jahr gestartete Aktion Holzpellets
(http://www.aktion-holzpellets.de) ein voller Erfolg. Sie soll die
umweltfreundliche Heiztechnik gemeinsam mit Herstellern, Fachbetrieben,
Institutionen und Verbänden bekannt machen. Nicht zuletzt dank dieser
Initiative gibt es in NRW inzwischen über 1.600 Holzhackschnitzel- und
Pelletanlagen.“
Georg S. Freiherr von Weichs vom Waldbauernverband NRW unterstrich die
regionale Bedeutung der Nutzung erneuerbarer Energien: „Südwestfalen hat
die größten und ertragreichsten Waldbestände in NRW. Diese Bestände werden
sowohl als Baumaterial als auch zur Wärme- und Stromerzeugung nachhaltig
genutzt. Die modernen effizienten Verbrennungstechnologien, die in
Österreich und Deutschland entwickelt wurden, platzieren Holz als
hochwertigen Energieträger, dessen Nutzung C02 neutral erfolgt. Damit
dient der Holznutzer sowohl dem Umwelt- wie auch dem Landschaftsschutz.“
Freiherr von Weichs führte weiter aus, dass die Potenziale für die
Brennholzgewinnung vorhanden seien, aber noch nicht marktgerecht genutzt
würden. Immer noch verblieben rund 30 Prozent der Holzmenge, die man
theoretisch nutzen könnte, als „Totholz“ im Wald. Das Ziel
regionalwirtschaftlicher Aktivitäten müsse daher die Steigerung des
Aufkommens an Energieholz sein. Die Wege dazu seien die Aktivierung des
Waldrestholzes über neue Sammel- und Verteilungswege und die Festigung der
heimischen Sägewerksindustrie zur Steigerung der Nutzung von Sägerestholz.
Und dafür gibt es gute Voraussetzungen: Das NRW-Förderprogramm
„Rationelle Energieverwendung und Nutzung unerschöpflicher Energiequellen“
(REN) hat seit 1987 auf den Sektoren Energieberatung, Energiekonzepte,
Technische Entwicklung, Demonstrations- und Breitenförderung
Erfolgsgeschichte geschrieben. Mit mehr als 600 Mio. Euro Fördermitteln
wurden mehr als 50.000 Projekte realisiert; die dadurch initiierten 3 Mrd.
Euro Investitionen bewirkten jährliche Primärenergieeinsparungen in Höhe
von 5,5 Mio. Megawattstunden und CO2-Minderungen von mehr als 1,6 Mio.
Tonnen. Darüber hinaus sicherten und schufen sie bei rund 2.100 Firmen in
NRW etwa 15.000 Arbeitsplätze.
Weitere Informationen:
Prof. Dr.-Ing. Christoph Kail
Fachhochschule Südwestfalen, Lindenstr. 53, 59872 Meschede
Tel.: (02 91) 99 10 - 630, Fax (02 91) 99 10 - 631
E-mail: energietag@fh-swf.de
Internet: http://www.fh-swf.de/energietag
Düsseldorf/Meschede, den 29. April 2004
Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, die Fachhochschule Südwestfalen bzw.
die Energieagentur NRW wird freundlichst erbeten.
Achtung Redaktionen: Für Fragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Herr Uwe H. Burghardt
Pressesprecher der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW
c/o NRW-Energieministerium
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf
Tel: (02 11) 8 66 42 - 13
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Internet: http://www.energieland.nrw.de
Herr Dr. Joachim Frielingsdorf
Energieagentur NRW
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42103 Wuppertal
Tel: (02 02) 2 45 52 - 19
Fax: (02 02) 2 45 52 - 50
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