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Pressemitteilung

Herausgeber: Landesinitiative Zukunftsenergien NRW

Erste deutsche Studie über Erdwärmepotenzial wird in NRW erstellt

iwr-mailservice - Für den Inhalt dieser Original-Pressemitteilung ist die
Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, Düsseldorf, verantwortlich

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Erste deutsche Studie über Erdwärmepotenzial wird in NRW erstellt:

Eine CD-ROM für die Ewigkeit

Präsentation bei 6. Geothermischer Fachtagung am 18./19.10. in Herne


Düsseldorf (iwr-mailservice) - "Die Darstellung des Erdwärmepotenzials
in Nordrhein-Westfalen ist ein Zukunftsprojekt mit Langfristperspektive. In
zwei Jahren wird jeder Häuslebauer in NRW wissen, welchen Energiewert er
aus seinem Grund und Boden ziehen kann. Bei der Bauplanung für Einzelhäuser
oder Siedlungen werden Daten nutzbar, die Einsparmöglichkeiten bei
Energieaufwendungen von bis zu 800 DM jährlich bedeuten. Diese bundesweit
erste Potenzialstudie wird dazubeitragen, Erdwärme viel intensiver als
bisher zu nutzen", meint Claudia Holl-Hagemeier. Die Diplom-Geologin leitet
am Geologischen Landesamt in Krefeld eines der aktuellsten Projekte der
Landesinitiative Zukunftsenergien NRW. Zusammen mit einer Kollegin und zwei
Diplom-Geologen erarbeitet sie die Grundlage zukünftiger Erdenergienutzung
auf der Basis aller in NRW vorhandenen Daten zur Geologie. Ihre Motivation
für diese Aufgabe erklärt Monika Kroll: "Alle Welt redet von Sonnen-,
Wasser- und Windenergie. Was aber an Energie unter unseren Füßen steckt,
ist kaum jemandem bewußt. Diese spannende Aufklärung wollte ich gerne
leisten und eine grundlegende Arbeit zum Nutzen aller Bürger in NRW
schaffen." Thomas Thielemann pflichtet ihr bei: "Ein Traumjob für einen
Geologen mit Ergebnissen, die für viele Generationen maßgeblich sein
werden. Sozusagen ein geothermisches Nachschlagewerk für das 21.
Jahrhundert." Ingo Schäfer betont die Nachhaltigkeit der Studie: "Erdwärme
ist immer da und immer nutzbar. Jetzt wird sie endlich durch Bundes- und
Landesförderung ins Tagesrampenlicht gebracht und genutzt. Das ermöglicht
Umwelt- und Ressourcenschutz und zukunftsfähiges Wirtschaften."

Bei der Potenzialstudie entsteht eine digitale Karte im Maßstab
1:100.000. Sie weist die geothermische Ergiebigkeit für Tiefen von 0 bis 40
m nach. Zusätzlich kann auch die Ergiebigkeit für Tiefen bis zu 100 m
abgefragt werden. Die Studie wird Anfang 2002 fertig und dann als CD-ROM
verkauft. Dann können Bürger in ganz NRW Flächen auswählen und sich über
alle für die geothermische Nutzung relevanten geologischen und
hydrogeologischen Untergrunddaten informieren. Ein Bauplatz für ein
Einfamilienhaus kann demnächst vom Bauherrn bezüglich seines
Energiepotenzials leicht verständlich bewertet werden. Für den Ballungsraum
Rhein-Ruhr sind die Ergebnisse größtenteils bereits vorhanden und können
bei Bedarf schon jetzt erfragt werden (Kontakt im Internet: http://www.gla.nrw.de
oder per E-mail: geothermie@gla.nrw.de).


Geothermie - Erdwärme für alle

Mit modernen Techniken ist es fast überall möglich, Erdwärme zu nutzen.
Schon niedrige Untergrundtemperaturen von 10 - 15 °C, wie sie in den
bodennahen Schichten vorherrschen, können mit einer Wärmepumpe zu
Heizzwecken genutzt werden. Mit zunehmender Tiefe macht sich dann der
Wärmestrom vom Erdkern bemerkbar. Pro 100 m Tiefe steigt die Temperatur um
durchschnittlich 3 °C an. In einem zweiten Teil der Potenzialstudie
untersucht das Geologische Landesamt deshalb auch die Nutzung der
Tiefengeothermie bis in 3.000 m Tiefe. Vor allem die stillgelegten
Grubenbaue des Steinkohlenbergbaus, Tiefenbohrungen oder die in Aachen und
Ostwestfalen auftretenden Thermalwässer lassen sich geothermisch nutzen.
Diese Art der Nutzung kann für größere Bauprojekte wirtschaftlich
interessant sein.

Die Potenzialstudie und einige Bauprojekte werden auch bei der 6.
Geothermischen Fachtagung am 18. und 19. Oktober in der Akademie
Mont-Cenis in Herne vorgestellt. (Programm und Presseakkreditierung im
Internet: http://www.geothermie.de). Die Akademie ist das herausragende
Symbol für die Nutzung innovativer Energietechnologien in NRW. Werner
Bußmann, Geschäftsführer der Geothermischen Vereinigung und Leiter der
Branchen- und Technologieinitiative: "Mittlerweile hat sich so etwas wie
ein kleiner Boom der Geothermie entwickelt. Die stärkere Unterstützung
durch die Bundesregierung schuf eine gute Basis für den Durchbruch. In
2000 wurden mehr größere geothermische Anlagen geplant als in den gesamten
zehn Jahren davor. Zur Zeit entstehen Neubausiedlungen mit Erdwärmenutzung
u.a. in Dortmund, Hamm, Herford, Iserlohn, Schwerte, Vlotho und Werne."

Geothermie oder Erdwärme ist neben Bio-, Sonnen- und Windenergie die
vierte Säule der wichtigsten erneuerbaren Energietechnologien. Bei der
Gründung der Branchen- und Technologie-Initiative Geothermie im Rahmen der
Landesinitiative Zukunftsenergien hatte NRW-Wirtschafts-Staatssekretär
Jörg Hennerkes die Potenzialstudie als eines von vier neuen Projekten
bereis vorgestellt. Die übrigen Projektgruppen untersuchen Exportchancen
der Geothermie, ihre Einsatzmöglicheiten im Baubereich und bauen das
Kompetenz-Netzwerk Geothermie auf. Hennerkes: "Schon heute liegt
Nordrhein-Westfalen an der Spitze beim Ausbau der Fotovoltaik, der
Windenergienutzung in den Binnenländern und der Stromerzeugung aus
Biomasse. Bei der Geothermie wollen wir diesen Spitzenplatz auch
erreichen."


Düsseldorf, den 27. September 2000


Veröffentlichung honorarfrei; ein Belegexemplar wird freundlichst
erbeten.


Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Uwe H. Burghardt,
Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, gerne zur Verfügung.
c/o NRW-Wirtschaftsministerium
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf
Tel.: (02 11) 8 66 42 - 13
Fax: (02 11) 8 66 42 - 22
E-Mail: Energy@mwmev.nrw.de
Internet: http://www.energieland.nrw.de/



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