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Pressemitteilung

Herausgeber: Landesinitiative Zukunftsenergien NRW

Über 280 Teilnehmer beim 1. Südwestfälischen Energietag in Meschede: Energie aus Biomasse muß regional in NRW stärker genutzt werden

Düsseldorf/Meschede (iwr-pressedienst) - Mehr als 280 Fach- und
Führungskräfte aus Unternehmen, Kommunen, Land- und Forstwirtschaft waren
sich beim 1. Südwestfälischen Energietag mit Veranstalter Prof. Christoph
Kail von der Fachhochschule Südwestfalen einig: „Wir wollen gemeinsam neue
Projekte auf dem Gebiet der zukunftsfähigen Energietechnologien, also bei
den Effizienztechnologien und bei den erneuerbaren Energien sowie der
Kraft-Wärme-Kopplung, in Südwestfalen initiieren. Bei geeigneten
Rahmenbedingungen und Nutzung der Fördermaßnahmen können Energiekosten
gesenkt oder auch neue Einnahmequellen geschaffen werden. Zusätzlich
werden positive Impulse für die regionale Wirtschaft geliefert und
Arbeitsplätze gesichert oder sogar neu geschaffen.“ Die Fachhochschule
Südwestfalen, so betonte Rektor Prof. Michael Teusner, versteht sich dabei
mit ihren zahlreichen Lehr- und Forschungsbereichen auf dem Gebiet der
Energietechnik als Ansprech- und Kooperationspartner beim Know-how
Transfer.

Die Veranstaltung in der Stadthalle Meschede wurde von der
Fachhochschule Südwestfalen in Zusammenarbeit mit der Landesinitiative
Zukunftsenergien NRW, dem Netzwerk Forst und Holz Südwestfalen sowie dem
Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW organisiert. Schwerpunkte waren
die energetische Nutzung von Holz und Biogas. Auch über Windenergie,
Wasserkraft, Kraft-Wärme-Kopplung und Contracting wurde ausführlich
informiert.

Zur Eröffnung hatte die Arnsberger Regierungspräsidentin Renate Drewke
die weitreichende Bedeutung der Biomassenutzung erläutert: „Ein weiteres
Ziel der Landesregierung stellt die Ausweitung des Anteils von Waldfläche
von 26 % auf 30 % dar; dabei soll gleichzeitig die energetische Nutzung
der „Biomasse Holz“ verstärkt werden, denn bislang verrotten jährlich 2,5
Mio. Festmeter Holz ungenutzt. Für die waldreichen Regionen des
Regierungsbezirks Arnsberg erschließen sich mit diesen Zielen zugleich
Chancen auf dem Arbeitsmarkt: Fachleute legen pro MW-Nennwärmeleistung auf
der Basis des Einsatzstoffes Holz 17 – 18 Arbeitsplätze zugrunde. Somit
gehen durch das Förderprogramm „Holzabsatzförderrichtlinie“ wichtige
Energie-, Umwelt- und Arbeitsmarktimpulse aus, da programmbedingt seit
vier Jahren mehr als 800 Anlagen mit einer Gesamtwärmeleistung von 108
Megawatt in NRW errichtet wurden.“

NRW ist bundesweit führend bei der energetischen Verwertung von
Biomasse. Die neu aufgelegte Broschüre „Zukunftsenergien aus
Nordrhein-Westfalen“ der Landesinitiative Zukunftsenergien führt dazu aus:
Mehr als 360 Biomasse-Heizkraftanlagen mit einer Leistung von über 50 MW
(elektrisch) und knapp 300 MW (thermisch) erzeugen Strom und Wärme. Diese
mit mehr als 50 Mio. Euro geförderten Anlagen auf der Basis der
Einsatzstoffe Deponiegas, Klärgas, Rapsöl und Holz bewirken eine jährliche
CO2-Minderung von 265.000 Tonnen.

Dr. Volkhard Riechmann, Abteilungsleiter im NRW-Energieministerium,
erläuterte den Dreiklang der Energiepolitik des Landes:
„Nordrhein-Westfalen ist die bedeutendste Energieregion Europas und das
Energietechnologieland Nr. 1 in Deutschland. Hier wird ein Drittel des
deutschen Stroms produziert und in Industrie und Haushalten verbraucht.
Rund 25 Prozent aller Beschäftigten der deutschen Energiewirtschaft
arbeiten an Rhein und Ruhr. In Nordrhein-Westfalen werden darüber hinaus
zwei Drittel der Braunkohle und 85 Prozent der Steinkohle gefördert. Die
Kohle als fossiler Energieträger wird noch mehr als 300 Jahre verfügbar
sein, wesentlich länger als Öl und Erdgas. Daher setzt die Landesregierung
auf die Schwerpunkte Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Mit
innovativen Energietechnologien will das Land diese Ziele verwirklichen
und bundesdeutscher Vorreiter beim Klimaschutz bleiben. Dazu gehören
moderne Kohlekraftwerke, aber auch die Unterstützung der
Brennstoffzellentechnologie und die verstärkte Nutzung erneuerbarer
Energien. Hohes Entwicklungspotenzial haben dabei neben den
Brennstoffzellen die Nutzung von Grubengas und Erdwärme sowie die
Wasserstofftechnologie und die Biomasse, auch als vielversprechender
Lieferant von biogenen Kraftstoffen.“

Walter May, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft in
Meschede, unterstrich die regionale Bedeutung der Nutzung erneuerbarer
Energien: „Südwestfalen hat die größten und ertragreichsten Waldbestände
in NRW. In Verbindung mit der heimischen Sägewerksindustrie sind hier, wie
in keiner anderen Region des Landes, die Potenziale für die
Brennholzgewinnung vorhanden. Potenziale sind aber leider noch lange keine
marktgängigen Mengen. Das derzeitige marktfähige Holzaufkommen in
Südwestfalen ist weitgehend für die Nutzung in der Holzwerkstoffindustrie
verplant. Das Ziel regionalwirtschaftlicher Aktivitäten muss daher die
Steigerung des Aufkommens an Energieholz über den Bedarf der stofflichen
Verwertung hinaus sein. Die Wege dazu sind die Aktivierung des
Waldrestholzes über neue Sammel- und Bereitstellungswege und die Festigung
der heimischen Sägewerksindustrie zur Verstetigung und Steigerung des
Sägerestholzes.“

Und dafür gibt es gute Voraussetzungen: Das NRW-Förderprogramm
„Rationelle Energieverwendung und Nutzung unerschöpflicher Energiequellen“
(REN) hat seit 1987 auf den Sektoren Energieberatung, Energiekonzepte,
Technische Entwicklung, Demonstrations- und Breitenförderung
Erfolgsgeschichte geschrieben. Mit mehr als 500 Mio. Euro Fördermitteln
wurden mehr als 46.000 Projekte realisiert; die dadurch initiierten 2,5
Mrd. Euro Investitionen bewirkten jährliche Primärenergieeinsparungen in
Höhe von 5,5 Mio. Megawattstunden und CO2-Minderungen von mehr als 1,6
Mio. Tonnen. Darüber hinaus sicherten und schufen sie bei rund 2.000
Firmen in NRW etwa 10.000 Arbeitsplätze.


Düsseldorf/Meschede, den 03. April 2003


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW bzw. die Fachhochschule Südwestfalen
wird freundlichst erbeten.



Achtung Redaktionen: Für Fragen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Herr Uwe H. Burghardt
Pressesprecher der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW
c/o NRW-Energieministerium
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf
Tel: (02 11) 8 66 42 - 13
Fax: (02 11) 8 66 42 - 22
E-Mail: energy@mvel.nrw.de
Internet: http://www.energieland.nrw.de


Prof. Dr.-Ing. Christoph Kail
Fachhochschule Südwestfalen
Lindenstr. 53
59872 Meschede
Tel: (02 91) 99 10 - 630
Fax: (02 91) 99 10 - 631
E-Mail: kail@fh-swf.de
Internet: http://www.fh-meschede.de/public/kail



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