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Pressemitteilung

Herausgeber: EE.SH / Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland mbH

Ausbau-Lücke der Windenergie überwinden

- Online-Konferenz windWERT zeigt innovative Ansätze für Akzeptanz und technische Lösungen

EE.SH-Projektmanager Holger Arntzen organisiert die windWERT<br />
© Thorsten Schicke
EE.SH-Projektmanager Holger Arntzen organisiert die windWERT
© Thorsten Schicke
Husum (iwr-pressedienst) - Es geht voran mit dem Windenergie-Ausbau – wenn auch nicht schnell genug, obwohl es für viele Probleme technische Lösungen gibt. Einige wurden während der Online-Konferenz windWERT den 74 Teilnehmer:innen vorgestellt. WindWERT ist die jährliche Onshore-Windenergie-Konferenz der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH).

Zunächst gab Klaus Liermann, Geschäftsführer der Messe Husum & Congress, eine Vorschau auf die Windenergie-Messe HUSUM Wind (14. – 17.09.2021). Anschließend stellte Dr. Martin Köppel das Bündnis Wind-Rat vor, ein Zusammenschluss verschiedener Akteure der Windbranche, initiiert von der Umweltorganisation Protect the Planet. Aktuell sind knapp 20 Unternehmen und Organisationen Mitglieder des überparteilichen und unabhängigen Bündnisses für Akzeptanz und Ausbau der Windenergie. „Im vergangenen Jahr wurden deutschlandweit 1,4 Gigawatt Windenergie-Leistung neu gebaut – wir brauchen mindestens 7,5 Gigawatt pro Jahr, um die Klimaziele zu erreichen“, betonte Köppel.

Eine Zubau-Lücke sah auch Jürgen Quentin von der Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) aus Berlin. In seinem Vortrag präsentierte er, wie viel Windenergie-Leistung seit 2017 (seit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 gilt die Ausschreibungspflicht) ausgeschrieben, bezuschlagt und bislang tatsächlich gebaut wurde. Von insgesamt auktionierten 15.800 MW konnten nur 11.500 MW Leistung eine Vergütungszusage erteilt werden. In Betrieb genommen wurden bis dato 3.800 MW. In Schleswig-Holstein liegt die Realisierungs-Quote der in den vergangenen fünf Jahren bezuschlagten Leistung aktuell bei 23%.

Die komplexen Planungsschritte unter den Vorzeichen der EEG-Reformen von 2017 und 2021 zählte Christian Andresen am Beispiel des Bürgerwindparks Iversacker auf. Er berichtete von der Prospekterstellung über die Pflicht, wegen geänderter Anlagentypen die Planungsunterlagen komplett neu einzureichen, bis zum notwendigen Bau eines eigenen Umspannwerks.

Ab dem 1. Oktober 2021 sind alle Energie-Anlagen ab 100 kW installierter Leistung sowie alle Verteilnetzbetreiber verpflichtet, am Netzengpass-Management oder Redispatch teilzunehmen. Unter dem Titel „Redispatch 2.0“ stellte Dr. Peter Brodersen die Leistungen seiner Firma iTerra GmbH vor: Für das zeitgemäße Einspeise-Management übernimmt sie die Rolle des Betreibers der technischen Ressource (BTR), um Echtzeit-Daten bereit zu stellen, und die Marktkommunikation zwischen dem Anlagenbetreiber und dem Netzbetreiber zur Prüfung und Berechnung der Ausfallenergie.

Das kamerabasierte Vogelerkennungssystem AVES stellte Esther Clausen von der Firma BioConsult SH aus Husum vor. Die Kamera erkennt windkraftsensible Vogelarten. Unterschreiten sie bei der Annäherung einen festgelegten Mindestabstand, erfolgt eine Signalübertragung an die Windkraftanlage, und diese schaltet in eine Betriebsregulierung. Damit wird das Tötungsrisiko durch Kollision vermieden. Das Verfahren dient dem Schutz von Seeadlern, Rotmilanen und anderen Großvögeln. Damit löst es einen wichtigen artenschutzrechtlichen Konflikt bei der Genehmigung von Windenergieanlagen.

Zur Akzeptanz eines neuen Windparks könnte auch beitragen, bei einer Anwohner-Informationsveranstaltung auf einer Fotomontage zeigen zu können, wie er sich in die Landschaft einpasst. Bei Denkmalschutz-Gutachten wird eine solche Visualisierung grundsätzlich gefordert. Einen Leitfaden zur Visualisierung hat Raffael Herth von der Hamburger Unternehmensberatung Ramboll entwickelt. Laut Herth ist es wichtig, eine Brennweite von 50 mm zu wählen, denn ein Zoom lässt Objekte in der Umgebung näher und größer, ein Weitwinkel weiter entfernt erscheinen.

Die nächste windWERT findet am 30. August 2022 statt, voraussichtlich als Präsenz-Veranstaltung in Kiel. Weitere Informationen unter www.ee-sh.de.


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BU: EE.SH-Projektmanager Holger Arntzen organisiert die windWERT
© Thorsten Schicke

Husum, den 07. September 2021


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Tel: +49 (0)4841 6685-10
E-Mail: s.clorius@ee-sh.de

EE.SH - Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein
Projektträger:
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Schloßstraße 7
25813 Husum
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Dr. Matthias Hüppauff
Mail: info@ee-sh.de
Internet: https://ee-sh.de



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