IWR-Pressedienst.de

Pressemitteilungen der Energiewirtschaft seit 1999

fotolia 73444491 1280 256

Pressemitteilung

Herausgeber: juwi AG

juwi und areal bauen weltweit erstes Terra-Preta-Werk

- Joint Venture Palaterra bringt revolutionäres Humussubstrat zur Marktreife
- "Schwarze Erde" liefert Beitrag zum Klimaschutz und zur Welternährung

Wörrstadt (iwr-pressedienst) - Die juwi-Gruppe und Joachim Böttcher, der Geschäftsführer der areal GmbH, haben heute am juwi-Firmensitz in Wörrstadt das Gemeinschaftsunternehmen Palaterra GmbH&Co.KG gegründet. Im Joint Venture werden juwi und areal künftig gemeinsam ein bahnbrechendes neues Produkt herstellen und vermarkten, das nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Welternährungsproblems, sondern auch zum Klimaschutz leisten kann: Terra Preta, die "schwarze Erde". Im rheinland-pfälzischen Hengstbacherhof (Donnersbergkreis) errichten areal und juwi derzeit die weltweit erste Anlage zur Produktion der neuen Terra Preta. Der Pilotanlage sollen Werke in ganz Europa folgen.

Die "schwarze Erde" wurde vor tausenden von Jahren von den Hochkulturen am Amazonas aus Ernteresten und organischen Siedlungsabfällen geschaffen. Sie machte den nährstoffarmen Boden des Regenwaldes so fruchtbar, dass Terra Preta heute auch als "Gold der Erde" bezeichnet wird. Doch die Hochkulturen gingen unter – und mit ihnen das Rezept für das revolutionäre Humussubstrat. Jahrzehnte haben Wissenschaftler versucht, dieses Rezept zu rekonstruieren – bislang vergeblich. Einem Forscherteam um den Pflanzen- und Bodenexperten Joachim Böttcher, Geschäftsführer der areal GmbH, ist es nun gelungen, den Code zu knacken und auf moderne großtechnische Verfahren und Produktionsabläufe zu übertragen. "Wir haben das Rätsel gelöst. Wir sind die ersten und einzigen, die Terra Preta herstellen können – weltweit", freut sich Böttcher.

Zur wirtschaftlichen Umsetzung der neuen Technologie haben Böttcher und juwi heute in Wörrstadt eine gemeinsame Vertriebsgesellschaft aus der Taufe gehoben, die dem "Gold der Erde" zum Durchbruch verhelfen soll: die Palaterra GmbH&Co.KG. Nach der Pilotanlage am Hengstbacherhof wird Palaterra (abgeleitet vom lateinischen Begriff Palatina, Pfalz) 2010 in der Morbacher Energielandschaft im Hunsrück das weltweit erste Werk errichten, in dem die neue Terra Preta in großem Stil hergestellt wird. Das Morbacher Werk bildet den Auftakt für weitere Projekte in Europa. "Wir haben die ‚schwarze Erde’ zur Marktreife gebracht. Die neue Terra Preta liefert einen Schlüssel zur Lösung zentraler Probleme unseres Planeten: Sie kann nicht nur die Menschheit mit Nahrung versorgen, sondern zusätzlich noch das Weltklima schützen", betont juwi-Vorstand Matthias Willenbacher.

In Morbach wird das Gemeinschaftsunternehmen Palaterra das neue Produkt Terra Preta in einem einmaligen Bioabfall-Kreislauf herstellen. Basis der Produktion bilden, ergänzt durch bislang ungenutzte Biomasse-Potenziale der Region (zum Beispiel Grünschnitt), mehr als 40.000 Tonnen Gärreste, die jährlich in Biogasanlagen der Morbacher Energielandschaft entstehen. Während die festen Bestandteile der Gärreste aus Biogasanlagen bei der Terra-Preta-Herstellung weitgehend zu Humussubstrat verarbeitet werden, können die flüssigen Bestandteile nach Durchlaufen verschiedener Behandlungsstufen zur Bewässerung von Energiepflanzen verwendet werden. "Dieser ausgeklügelte Stoffkreislauf ist einmalig und steht für eine zukunftsweisende, regionale Wertschöpfung; wir nutzen und verwerten sämtliche Stoffe optimal", erläutert Jürgen Bohn, Geschäftsführer der juwi Bio GmbH.


Zu Terra Preta

Terra Preta (http://www.palaterra.eu und http://www.das-gold-der-erde.de) verbessert Nutzböden umfassend – ohne Natur und Umwelt zu belasten. Sie steigert die Flächenproduktivität und schont gleichzeitig die Ressourcen. Zudem fördert sie die ökologische Nahrungsmittelproduktion, weil mit ihr deutlich weniger Mineraldünger eingesetzt werden. Böden bleiben mit der "schwarzen Erde" über viele Jahre fruchtbar: Nährstoffe werden deutlich länger im Boden gehalten und nicht einfach ausgewaschen, Humus wird wesentlich länger gebildet. Darüber hinaus kann die neue Terra Preta deutlich mehr Wasser speichern als andere Böden. Potenzielle Einsatzgebiete sind nicht nur die Ackerflächen dieser Erde, sondern auch der gesamte Garten- und Landschaftsbau, die Forstwirtschaft, aber auch Hobby-Gärtner können ihre Tomaten zukünftig in Terra Preta-Substrate pflanzen. Durch die Verbesserung des Bodens wird auch beim Anbau von Energiepflanzen pro Flächeneinheit ein höherer Ertrag erzielt und damit die Effizienz deutlich gesteigert. Das "Gold der Erde" hat darüber hinaus einen wichtigen Klima-Effekt: Durch die Veränderung und Reduktion mikrobiologischer Abbauprozesse wird im Boden weniger organische Biomasse verbraucht und damit auch deutlich weniger Kohlendioxid freigesetzt. Gleichzeitig wird mit der flächendeckenden Anwendung der Terra Preta-Technologie eine sehr große Menge an CO2 der Atmosphäre entzogen und als Dauerhumus in stabiler Form in den Böden gebunden. Wissenschaftler haben errechnet, dass in einem Hektar Ackerland, das mit Terra Preta aufbereitet worden ist, bis zu 250 Tonnen Kohlenstoff gebunden werden können.


Zur juwi-Gruppe

Gegründet wurde die juwi-Gruppe (http://www.juwi.de) 1996 von Matthias Willenbacher und Fred Jung. Gemeinsam haben die Vorstände das Unternehmen von einem Zwei-Mann-Büro für die Projektentwicklung von Windparks zu einer weltweit tätigen Gruppe mit rund 700 Mitarbeitern und knapp 600 Millionen Euro Umsatz entwickelt. Dazu zählen neben Wind-, Solar- und Bioenergie auch Wasserkraft und Geothermie. Für die Morbacher Energielandschaft wurde juwi 2007 mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet. Die juwi-Gruppe verfügt über Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Tschechien, Griechenland, den USA und Costa Rica. Gemeinsam verfolgen Willenbacher und Jung das Ziel einer rein regenerativen Energieversorgung: 100% Einsatz für 100% erneuerbare Energien. Die Kampagne »100 Prozent erneuerbar« ist Ausdruck dieser Zielsetzung. Eines der herausragenden Projekte der juwi-Gruppe ist die Morbacher Energielandschaft (www.energielandschaft.de). In der Hunsrückgemeinde Morbach hat juwi auf einem 150 Hektar großen Gelände eines ehemaligen Munitionsdepots der US-Streitkräfte eine einzigartige Energielandschaft realisiert: mit 14 Windenergieanlagen, Solarparks, einer Biogasanlage und einer Holzpelletsfabrik.


Zur areal GmbH

Die areal GmbH (http://www.areal-gmbh.de) wurde 1990 von dem heutigen Geschäftsführer Joachim Böttcher gegründet. Das Arbeitsgebiet von areal umfasst die Entwicklung, Planung und Durchführung nachhaltiger und vorwiegend naturnaher Verfahren im Bereich der Abwasserwirtschaft. National wie international kann das Unternehmen umfassende Erfahrung in der Konzeption und im Bau von naturnahen Kläranlagen und Aufbereitungsanlagen vorweisen. In der Entwicklung der Terra-Preta- Technologie ist die areal GmbH weltweit führend.


Wörrstadt, den 26. November 2009


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die juwi
Holding AG wird freundlichst erbeten.


Achtung Redaktionen: Für Fragen steht Ihnen Herr Ralf Heidenreich, Pressesprecher juwi Holding AG, gerne zur Verfügung:

Energie-Allee 1
55286 Wörrstadt
Tel: 06732 - 96 57 1207
Mobil: 0173 - 65 98 211
Mail: heidenreich@juwi.de
Internet: http://www.juwi.de


juwi-News über RSS: https://www.iwrpressedienst.de/rss/netz/juwi.php



Sprache:

Online-Pressemappe - alle Pressemitteilungen der juwi AG | RSS-Feed abonnieren


Pressebilder nur für die redaktionelle Verwendung
Hinweis: Für den Inhalt der Pressemitteilung ist der Emittent / Herausgeber der Meldung »juwi AG« verantwortlich.

Die Pressemitteilung "juwi und areal bauen weltweit erstes Terra-Preta-Werk" von juwi AG ist auch in folgenden Sprachen abrufbar

Daten werden geladen...
Daten werden geladen...