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Pressemitteilung

Herausgeber: Geothermische Vereinigung e.V. - Bundesverband Geothermie

Nichts als Vermutungen: Erdwärmebohrungen sollen Stadtzentrum von Staufen in Gefahr gebracht haben.

Geeste (iwr-pressedienst) - Seit einigen Monaten zeigen sich vermehrte Gebäudeschäden im Zentrum der baden-württembergischen Stadt Staufen. Etwa 120 Häuser sind inzwischen betroffen. Was man oben sieht, weist darauf hin, dass der Untergrund auf irgendeine Weise in Bewegung geraten ist. Das ist aber auch schon fast alles, was man wirklich weiß. Einen Schuldigen hatte man schnell ausgemacht: Einige Monate bevor im umgebauten Rathaus die ersten Schäden aufgetreten sind, haben Bohrarbeiten für eine Erdwärmeheizung für das Staufener Rathaus stattgefunden. Nachdem dann ein Aufruf der Stadtverwaltung durch Bekanntmachung einer öffentliche Gemeinderatssitzung an die Bürger ging, ob an weiteren Gebäuden Schäden festzustellen sind, hat sich eine Vielzahl von Einwohnern daraufhin bei der Stadtverwaltung gemeldet. Fakt ist aber auch, dass es in der Geschichte von Staufen bereits früher Gebäudeschäden gegeben hat. Wegen der bekannt schwierigen geotechnischen Situation unterhalb der Stadt wird seitens der betreffenden Behörden bei der Erteilung von Genehmigungen für Baumaßnahmen jeglicher Art besonders sorgfältig bearbeitet und entschieden. Da machte die Erdwärmeanlage keine Ausnahme.

Nun sind die Schäden prekär und den Betroffenen muss schnell geholfen werden. Dazu muss man aber zunächst einmal wissen, was wirklich passiert ist. Dass die Erdwärmsondenbohrungen verantwortlich sein könnten, war lediglich eine Vermutung und ist auch eine Annahme geblieben, wie man den inzwischen vorliegenden Gutachten entnehmen kann. Wie die Gutachter herausgefunden haben, sind andere geotechnische Ursachen – wie etwa natürlich bedingte Hebungen – nicht auszuschließen.

Viel diskutiert wird derzeit die Möglichkeit, dass es Grundwasser gelang, durch die Erdwärmebohrungen in Kontakt mit Anhydrit zu geraten, der sich dadurch zu Gips umwandelt und dabei an Volumen gewinnt. Ob diese Theorie geeignet ist, die flächenhaft in Staufen auftretenden geotechnischen Probleme zu erklären, ist in Fachkreisen umstritten.

Unverantwortlich ist das, was derzeit von einzelnen Personen medienwirksam in die Öffentlichkeit getragen wird. Aus der Ferne werden Diagnosen gestellt und der Schuldige wird gleich mit geliefert. Die vorliegenden Gutachten können beim derzeitigen Kenntnisstand einen Zusammenhang mit der Erdwärmebohrung genauso wenig ausschließen, wie mit anderen möglichen Ursachen. Wichtig wäre also zunächst, zügig die Schadensursache zu klären und entsprechende Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Wir fürchten aber, dass das unter den gegenwärtigen Umständen überhaupt nicht möglich ist. Die Gutachter tappen im Dunkeln. Das lässt sich eigentlich nur durch gezielte Bohrungen lichten. Aber wer verfügt hierzu über die nötigen Mittel und wird sich diese in Anbetracht der öffentlichen Gemengelage zumuten wollen? Es besteht die Gefahr, dass die kostspielige Suche nach den tatsächlichen Ursachen vernachlässigt oder aufgegeben wird. So wird den Betroffenen jedenfalls nicht geholfen.

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Geschäftsführer: Werner Bußmann



Geeste, den 04. Dezember 2008


Veröffentlichung und Nachdruck honorarfrei; ein Belegexemplar an die Geothermische Vereinigung - Bundesverband Geothermie e.V. wird
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