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Pressemitteilung

Herausgeber: Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH

Industrie, Logistik und Luftfahrt-Akteure bieten optimale Voraussetzungen für Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg

- Cross-Cluster-Event "Zukunftspotentiale von Wasserstoff in Hamburgs Industrieclustern"

Wasserstofftankstelle in Hamburger Hafencity<br />
© Mediaserver Hamburg / Timo Sommer
Wasserstofftankstelle in Hamburger Hafencity
© Mediaserver Hamburg / Timo Sommer
Hamburg (iwr-pressedienst) - Im Rahmen eines gemeinsamen Events der Hamburger Industriecluster Hamburg Aviation, Hamburg Cruise Net, Logistikinitiative Hamburg, Maritimes Cluster Norddeutschland e.V. und Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH), tauschten sich gestern Expert*innen der beteiligten Branchen über aktuelle Innovationsprojekte und -themen mit Wasserstoffbezug in der Metropolregion Hamburg aus. Bei dem branchenübergreifenden Wissenstransfer wird deutlich, dass die Hansestadt aufgrund des Zusammenspiels verschiedener Schlüsselwirtschaftsfelder beste Voraussetzungen für die Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft besitzt.

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation in Hamburg: „Der Standort Hamburg vereint optimale infrastrukturelle und technische Voraussetzungen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft par excellence. Durch sein Umland verfügt Hamburg über eine beträchtliche Menge an erneuerbarem Strom bzw. grünem Wasserstoff, der eingesetzt werden kann. Neben verschiedenen großartigen Projekten aus Hamburg haben sich im Wasserstoffverbund Hamburg zwölf Akteure, die für die Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff stehen, zusammengeschlossen. Bis 2026 können sie durch ihre Anwendungsprojekte CO2-Emissionen in Hamburg um 170.000 Tonnen jährlich senken. Gleichzeitig gewährleisten sie Netzdienlichkeit, d.h. es entstehen keine zusätzlichen Netzkosten für einen weiteren Ausbau.“

Die fünf regionalen Cluster aus den Bereichen Luftfahrt, Maritime Wirtschaft, Logistik, Kreuzschifffahrt und Erneuerbare Energien veranstalteten gemeinsam das Digitalevent. EEHH-Geschäftsführer Jan Rispens zieht ein positives Fazit: „Wir haben heute eine entstehende Wasserstofflandschaft in Hamburg erlebt, die das häufig überlastete deutsche Stromnetz nach Süden hin bedeutend entlasten könnte. Durch die hohe Dichte an Industrie und Logistik kommt auf wenig Fläche viel Abnehmerpotenzial für Wasserstoff zusammen, sodass wichtige Skaleneffekte möglich werden.“


Entscheidende Standortvorteile in Hamburg

Verschiedene Regionen in Deutschland streben derzeit danach, Innovationszentren im Zuge des Aufbaus einer deutschen Wasserstoffwirtschaft zu werden. Hamburg vereint entscheidende Vorteile, um als Modellregion eine beispielhafte Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Dazu zählt nicht nur eine ausgeprägte und konzentrierte Produzenten- und Abnehmerstruktur für grünen Wasserstoff, sondern auch die systemdienliche Umsetzbarkeit. Mit der geographischen Nähe zu den windkraftstarken Bundesländern und den Offshore-Windparks der Nordsee kann der erneuerbare Überschussstrom ohne große Verluste und umfangreichen Leitungszubau in Elektrolyseuren vor Ort in Wasserstoff umgewandelt werden. Zusätzlich schafft die bestehende Hafeninfrastruktur die Voraussetzungen für künftige Importkapazitäten. Weitere Anbindungsmöglichkeiten an europäische Wasserstoffnetze bieten Projekte wie beispielsweise die Clean Hydrogen Coastline.

Um diese Vorzüge bestmöglich für eine Wasserstoffwirtschaft zu nutzen, stärkte die Hamburger Politik bereits ihre institutionelle Expertise, etwa durch den Aufbau einer Stabsstelle Wasserstoffwirtschaft in der Behörde für Wirtschaft und Innovation und durch die Etablierung einer Wasserstoff-Clusterstruktur als Teil des bestehenden Branchennetzwerkes Erneuerbare Energien Hamburg. Die lokale Wirtschaft treibt u. a. in verschiedenen Konsortien Projekte voran und hat sich erst vor Kurzem in einem Wasserstoffverbund zusammengeschlossen.


Im Folgenden führen wichtige Hamburger Akteure die Standortvorteile aus ihrer Sicht aus:

Dr. Oliver Weinmann, Geschäftsführer von Vattenfall Innovation GmbH, und gemeinsam mit Shell Deutschland, Wärme Hamburg und Mitsubishi Heavy Industry, Projektpartner des „Hamburg Green Energy Hub“: „Unser Wasserstoff-Vorhaben am Standort unseres ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg ist mit einer skalierbaren Leistung von zu Beginn 100 MW ein Gemeinschaftsprojekt mit unseren starken Partnern Shell, MHI und der Wärme Hamburg. Dank der hervorragenden Lage im Hafen haben wir mit den großen Unternehmen aus der Industrie – Chemie- und Logistikbranche Abnehmer für den grünen Wasserstoff in direkter Nachbarschaft, die für ihre zügige Dekarbonisierung große Mengen grünen Wasserstoff benötigen. Des Weiteren haben wir am Standort Zugang zu einem sehr leistungsfähigen Stromübertragungsnetz über die 380 Kilovolt-Anbindung (des stillgelegten Kraftwerks), die es uns ermöglichen, den erneuerbaren Strom unserer Offshore-Windparks in der Nordsee direkt anzuschließen. Nicht zuletzt ist das von unserem Konsortium hier in Hamburg geplante Vorhaben eindeutig systemdienlich für das Stromnetz: Dadurch, dass wir hier große Mengen Wasserstoff im Hamburger Hafen mit erneuerbarem Strom produzieren, wird das Stromnetz mit den Netzengpässen nach Mittel- und Süddeutschland entlastet und es muss weniger Grünstromproduktion abgeregelt werden.“

Dr. Georg Böttner, Head Executive Board Projects/Hydrogen der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA): „Die HHLA hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Ein Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie ist die Wasserstofftechnologie. Als Teil des Wasserstoffverbund Hamburg ergibt sich die Chance, einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung des größten intermodalen Logistikclusters in Deutschland zu leisten. Dies ist in einem Hafen wie Hamburg mit seiner innenstadtnahen Lage besonders relevant. Die HHLA hat sich für ihr Vorhaben unter anderem mit den großen deutschen und europäischen Herstellern von Umschlagsgerät und Lastkraftwagen verbunden, um gemeinsam die Entwicklung und den Betrieb von Brennstoffzellengeräten im Umschlag und dem straßengebundenen Schwerlastverkehr voranzutreiben und somit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken und den ökologischen Fußabdruck in der Logistik nachhaltig zu reduzieren. Das Vorhaben soll auch als Blaupause für eine schrittweise Dekarbonisierung weiterer europäischer Logistikcluster dienen.“

„Mit HH-WIN schaffen wir eine volkswirtschaftlich hoch effiziente Wasserstoff-Infrastruktur“, sagt Christian Heine, Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. „Mit nur 60 Kilometern Leitungslänge erreichen wir die größten Energieverbraucher in Hamburg. Die energieintensiven Industrien der Hansestadt konzentrieren sich im Netzgebiet südlich der Elbe - hier sind auch die Projekte des Wasserstoff-Verbunds angesiedelt. Damit hat Hamburg ideale Voraussetzungen, um zügig eine Wasserstoff-Wirtschaft mit Modellcharakter einzurichten, die die ganze Wertschöpfungskette umfasst und die mit einer angestrebten CO2-Einsparung von über einer Million Tonnen pro Jahr einen gewaltigen Hebel beim Klimaschutz ansetzt.“

Ulf Gehrckens, Senior Vice President, Corporate Energy & Climate Affairs der Aurubis AG: „Die Metall- und Grundstoffindustrie ist in Hamburg fest verwurzelt, wird aber, um den europäischen und deutschen sowie den eigenen Klimaschutzzielen gerecht zu werden, seine Produktion weitestgehend dekarbonisieren müssen. Der Einsatz von Wasserstoff bietet neben der direkten Elektrifizierung und weiterer Industriewärmeauskopplung ein signifikantes Potenzial, den CO2-Ausstoß bei der Produktion von Kupfer in Zukunft um mehrere Tausend Tonnen zu reduzieren. Hier treiben wir bereits eigene Projekte voran, wie zum Beispiel der Einsatz von Wasserstoff zur stofflichen Nutzung im Anodenofen als Ersatz für Erdgas. Für dieses und weitere Projekte kann Hamburg hervorragende Rahmenbedingungen bieten, insbesondere durch die im Aufbau befindliche Wasserstoffwirtschaft. Aurubis produziert heute schon Kupfer mit nur halb so großem CO2-Fußabdruck wie der weltweite Durchschnitt – diesen Weg wollen wir konsequent weiter gehen.“

Stella Bücker, Projektleiterin des STRING Hydrogen Corridors: „Über große Landdistanzen haben mit grünem Wasserstoff betriebene Lkw ein großes Potenzial, die Logistik zu dekarbonisieren. Unser Projekt STRING Hydrogen Corridor hat daher das Ziel auf der gesamten Strecke von Oslo bis Hamburg ein Netz von zwölf Wasserstoff-Tankstellen zu realisieren, so dass eine lückenlose Möglichkeit entsteht, Güter zwischen den Ballungsräumen ohne CO2-Emissionen zu transportieren. Im Endausbau sollen dann bis zu 570 Wasserstoff-Lkw diese Tankinfrastruktur nutzen. Hamburg stellt mit seiner guten internationalen Anbindung und der aufkeimenden Wasserstoffwirtschaft einen idealen Knotenpunkt dar, um den nachhaltigen nordeuropäischen STRING-Korridor mit Wasserstoffkorridoren in Deutschland und anderen Teilen Europas zu verknüpfen.“

STRING ist eine grenzübergreifende, politische Organisation bestehend aus deutschen, dänischen, schwedischen und norwegischen Städten und Regionen, die ein Netz von Wasserstofftankstellen zwischen der Stadt Oslo und der Metropolregion Hamburg plant. Mit dem Projekt soll die STRING-Region zu einer europäischen Modellregion für Wasserstofflogistik werden.


Branchennetzwerk Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH):

Mit rund 200 Unternehmen und Institutionen bündelt das EEHH-Cluster die Kompetenzen von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen aus der Metropolregion Hamburg im Erneuerbaren-Energien-Sektor und seit kurzem aus dem Feld der Wasserstoffwirtschaft.

www.erneuerbare-energien-hamburg.de


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BU: Wasserstofftankstelle in Hamburger Hafencity
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Hamburg, den 07. Mai 2021


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Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH
Astrid Dose
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E-Mail: Astrid.Dose@eehh.de


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Internet: https://www.erneuerbare-energien-hamburg.de | http://www.eehh.de



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